aut den Behördenangaben hatten sich die drei führenden Grosshandelsunternehmen für Tierarzneimittel, Alcyon, Centravet und Coveto, auf einen „Nichtangriffspakt“ verständigt, um Konkurrenz zu vermeiden und den Markt aufzuteilen. Ausserdem hätten alle französischen Großhändler in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband für Tierarzneimittel (FDMV) Preisabsprachen getroffen, um von den Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit zwischen 2007 und 2010 im Besonderen zu profitieren. In diesem Zeitraum hatte das Pariser Agrarressort dreimal verpflichtende Impfungen angeordnet.

Erhöhte Kosten geltend gemacht

Um ihre Profite zu erhöhen, einigten sich die Unternehmen den Wettbewerbshütern zufolge darauf, gegenüber der Regierung überhöhte Kosten geltend zu machen und erzielten dadurch „substantielle illegale Profite“. Die Kommunikation zwischen den Beteiligten belege, dass sich alle sowohl der Preisdifferenz als auch der Unrechtmässigkeit der Absprachen bewusst gewesen seien.

Bussgelder in Millionenhöhe

Gegen den Marktführer Alcyon verhängte das Kartellamt eine Strafzahlung in Höhe von 10 Mio Euro (11.6 Mio CHF). Das Bussgeld für den drittgrössten Grosshändler, Coveto, beläuft sich auf 4,3 Mio Euro (5 Mio CHF); Centravet muss 1,4 Mio Euro zahlen (1.6 Mio CHF). Gegen acht weitere Unternehmen wurden Strafen zwischen 180'000 Euro und 1400 Euro verhängt. Laut Kartellamt hat keiner der Beschuldigten den Vorwürfen widersprochen, weshalb alle im Zuge eines Einigungsverfahrens von Strafminderungen hätten profitieren können.

Die Strafe für die FDMV legte die Behörde auf nur 3 000 Euro fest, obgleich die Wettbewerbshüter der Branchenorganisation eine „zentrale Rolle“ bei der Organisation der Verstöße zuschreiben. Der Verband sei an der Berechnung der überhöhten Kosten beteiligt gewesen und habe überdies seinen Einfluss geltend gemacht, um einzelne Mitglieder nach dem ersten Ausbruch der Blauzungenkrankheit von einer Verringerung der Forderungen abzuhalten.

AgE