Mitte Oktober hatten sich rund 63 000 Agate-Nutzerinnen und -Nutzer beim neuen CH-Login registriert. Beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ging man zu jenem Zeitpunkt von noch rund 40'000 fehlenden Nutzern aus. Seither haben noch weitere rund 15'000 Agate-Benutzende auf das neue Login umgestellt. Die Rechnung ist schnell gemacht: stimmen die Hochrechnungen des Bundes – denn ganz genau kann man es nicht sagen –, fehlen immer noch mehr als 20'000 Nutzer. Und hier bleibt es identisch, wie das BLW erklärt: «Personen, die noch nicht umgestellt haben, werden beim nächsten Login aufgefordert, die Umstellung zwingend durchzuführen.»
Wenig Rückmeldungen
Die Misstöne, die im Rahmen der Umstellung zuweilen fielen, waren kaum zu überhören oder zu übersehen. «Ein Gfotz», nennt es ein Mittfünfziger-Bauer aus dem Emmental. «Wir erhielten wenige Rückmeldungen», heisst es hingegen beim Bundesamt. «Einige Agate-Benutzenden haben gemeldet, dass sie keine Tiere mehr halten und daher den Account nicht mehr benötigen.»
Wie das BLW weiter ausführt, sei das häufigste Problem zurzeit, dass Agate-Benutzende, die bereits umgestellt haben, versuchen würden, sich beim CH-Login einzuloggen, und dafür das Passwort ihres bisherigen Agate-Accounts verwenden. «Es muss das Passwort des neu erstellten CH-Logins verwendet werden», erinnert das Bundesamt, sonst sei eine Anmeldung nicht möglich.
Günstige Ohrmarken noch im Dezember bestellen
Aufgrund der neuen Gebührenverordnung bei der Identitas AG werden im neuen Jahr die Ohrmarken aller Tierkategorien teurer. Besonders betroffen sind die Ziegenmarken ohne Mikrochip, deren Preis sich von bisher 75 Rappen auf neu 1.50 Franken verdoppelt. Der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) hatte sich im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens bisher vergeblich gegen die übermässigen Gebührenerhöhungen gewehrt. Grund für die überproportionale Teuerung sei die kleinere Stückzahl, die gekauft werde, da die Schafzüchter zwingend Marken mit Mikrochip einsetzen müssen. Diese sind allerdings auch schwerer und werden darum von den Ziegenhaltern nicht gerne verwendet.
Neue Marken ab 2024
Da die Marken für Schafe und Ziegen immer wieder zu entzündeten Ohren führten, sollen nun neue Marken beschafft werden. Bei der Einführung der Doppelohrmarken für Ziegen für die Einzeltierregistrierung waren teils massive Probleme aufgetreten. Aufgrund dessen müssen mittlerweile Altziegen nicht mehr nachmarkiert werden. Der SZZV hat seine Anliegen hinsichtlich Ohrmarken mehrfach eingebracht. Der Entscheid, welche Marke von welchem Anbieter beschafft werden soll, wird nach dem Ausschreibungsverfahren die Identitas AG fällen. Die neuen Marken kommen ab 2024 zum Einsatz.
Rasch und korrekt melden
Deutlich besser geworden ist der automatische Datenübertrag von der Tierverkehrsdatenbank ins Herdebuch, wie die stellvertretende Geschäftsführerin des SZZV, Ursula Herren, auf Anfrage mitteilt. In der Regel könnten nun alle Meldungen innerhalb von 24 Stunden übernommen werden. Zur besseren Datenqualität beigetragen habe vor allem auch die Möglichkeit, einen temporären Abgang zu erfassen und somit keinen Halterwechsel auszulösen. Das erleichtere besonders die Meldungen für die Alpung. Weiterhin sei man froh, wenn die Züchter regelmässig die Daten ihrer Tiere überprüften und Unstimmigkeiten der Herdebuchstelle meldeten. Auch sei es wichtig, dass die Meldungen zeitnah und korrekt gemacht werden, denn Datenlücken und Aufenthaltsüberschneidungen führen ansonsten zu Unstimmigkeiten im Herdebuch.
Veterinärämter sind zuständig
Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe Anfang Winter werden Geflügelhalter angehalten, ihre Tiere «anzumelden». Wer das über das Portal Agate versucht, scheitert aber bislang. Denn für die Tiermeldungen sind die kantonalen Veterinärämter zuständig. Die Organisation der Meldung obliegt dabei daher den Kantonen. Die Registrierung von Geflügelhaltungen ist aber nicht neu. Seit dem 1. Januar 2010 ist sie obligatorisch – auch für Hobbyhaltungen. Die Registrierung sei wichtig, damit im Falle einer Tierseuche alle Tierhaltungen bekannt seien. Das BLV führt eine Liste mit Links zu den jeweiligen kantonalen Ämtern.
Erhebung im Februar
Neben der Vogelgrippe beschäftigt auch die im Februar 2023 anstehende Agrardatenerhebung, die dann erstmals vollständig über das neue CH-Login laufen wird. «Die Entwicklung bezüglich Umstellung zum neuen Login wird weiterhin beobachtet», heisst es beim Bund dazu.
Hier finden Sie die kantonalen Registrierungsstellen.
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