Man sei darüber informiert worden, dass in der Region Rosenlaui auf der Alp Scheenenbüehlen ein Wolf sein Unwesen treibe, teilt die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern mit. Nachdem ein Schaf tot aufgefunden sowie zwei weitere verletzt worden seien und ein Tier vermisst werde, hätten die Älpler ihre 38 Schafe ins Tal geführt. 

Winterfutter muss verfüttert werden

Normalerweise seien die Schafe bis Mitte September gealpt, schreibt die Vereinigung. Das sei insofern ein Problem, als dass nun die Futterreserven für den Winter vorzeitig genutzt werden müssten.

Ohne sofortige Massnahmen von Seiten Bundesrat und wenn nicht die Regulierung des Wolfsbestands vorangetrieben werde, würden die Alpen in Zukunft nicht mehr bestossen, so die Warnung. Denn die momentane Situation sei nicht mehr tragbar und ein Leben mit Wolf und Nutztieren in den Schweizer Alpen «schlicht und einfach nicht möglich». Wer etwas anderes behaupte, habe keine Ahnung von Alpwirtschaft. 

Massive Schäden und finanzielle Einbussen

Die finanziellen Mittel für das Wolfsmanagement seien sofort für die Regulierung einzusetzen, fordert die Vereinigung. Ohne Alpwirtschaft werden unsere Landschaften in wenigen Jahren nicht mehr so gepflegt sein und viele Wanderwege verwildern, heisst es weiter. Das bringe massive Schäden und finanzielle Einbussen für die Berner Tourismusregion. 

DNA-Probe in Analyse

Vom gerissenen Schaf habe man eine DNA-Probe entnommen. Das Resultat wird die Vereinigung laut Mitteilung in zehn Tagen dem Jagdinspektorat vorlegen. So werde auch festgestellt, ob es sich um einen Wolfsmischling handelt.

 

Probleme mit dem Luchs

Die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern erhält laut Mitteilung «sehr viele» Meldungen über Luchsrisse. Auch der Bestand der Luchse müsse dringend reguliert werden. «Das wäre übrigens seit längerer Zeit ein politischer Auftrag des Berner Regierungsrats», bemerkt die Vereinigung.