«Mutterkühe sind nicht effizient.» Das ist eine Aussage, die man ab und zu in bäuerlichen Kreisen hört. Stimmt sie? Und wie steht Mutterkuh Schweiz zu diesem Thema? Zuerst eine Bemerkung: Warum gibt es in der Schweiz immer mehr Mutterkühe? Hauptsächlich, weil die durchschnittliche Milchkuh seit Jahrzehnten immer mehr Milch produziert.

AboKlimastrategieWird es in Zukunft keine Mutterkühe mehr geben?Donnerstag, 28. März 2024 Dadurch braucht es weniger Milchkühe, es werden weniger Kälber geboren und es wird Fläche frei. Und: Es braucht Alternativen für Bauernfamilien, die aus der Milchproduktion aussteigen. Die Mutterkuhhaltung ist eine Möglichkeit, den Betrieb weiterzuführen und sein Land zu bewirtschaften.

Jede fünfte Kuh eine «andere Kuh»

Heute ist in der Schweiz jede fünfte Kuh eine «andere Kuh» – also entweder eine Mutterkuh oder eine Galtkuh. Im Sömmerungsgebiet sogar jede dritte Kuh. Gleichzeitig verganden weiterhin Wiesen und Weiden.

Die neuste Arealstatistik zeigt, dass das Dauergrünland in der Schweiz seit den 1980er-Jahren um 40'000 Hektaren abgenommen hat – also etwa um die ganze landwirtschaftliche Nutzfläche des Kantons Jura. Ohne Mutterkühe würde noch viel mehr Land nicht mehr bewirtschaftet. Und es würden auf diesem Land gar keine Nahrungsmittel mehr produziert.

Effizient beim Arbeitsaufwand

Zurück zum Thema: Effizienz ist das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag. Man kann verschiedene Kennzahlen für Effizienz berechnen. Generell gilt die Mutterkuhhaltung als effizient beim Arbeitsaufwand. Hingegen ist sie weniger effizient, was die Produktivität pro Hektare angeht.

Mutterkuh Schweiz setzt seit jeher auf Fleisch, das auf nicht für den Ackerbau geeigneten Flächen oder mit einem sinnvollen Kunstwiesenanteil innerhalb der Fruchtfolge erzeugt wird. Die grosse Stärke von Wiederkäuern ist bekanntlich, dass sie Gras in wertvolle Nahrungsmittel umwandeln. Auf diese Stärke sind unsere Marken wie Natura-Beef ausgerichtet.

2,5-mal so viel Energie wie im Futter

Seit ein paar Jahren gibt es eine präzise Kennzahl dafür, wie effizient wir «Fleisch aus Gras» produzieren. Die Lebensmittel-Konversionseffizienz vergleicht die Nährwerte in einem Kilogramm Milch oder Fleisch damit, welche Nährwerte das für die Produktion eingesetzte Futter für den Mensch gehabt hätte. In unserem Fall: Wie viel für den Mensch verwertbares Eiweiss enthält ein Kilogramm Natura-Beef im Vergleich zu dem Futter, das für die Produktion eingesetzt worden ist?

Gemäss einer ersten Studie enthält ein Kilogramm Natura-Beef durchschnittlich 2,5-mal so viel Energie und mehr als 3-mal so viel Eiweiss, wie im Futter enthalten war. Das heisst, dass Natura-Beef den Selbstversorgungsgrad der Schweiz netto erhöht. Netto, weil eben auch Inputs abgezogen sind, die direkt für die menschliche Ernährung verwendet werden könnten. Und es sind bessere Werte, als bisher in irgendeiner vergleichbaren Studie für Fleisch erreicht wurden. Meine Schlussfolgerung: Mit Natura-Beef wird Gras effizient zu Rindfleisch.