Aktuell präsentieren die Zentralschweizer Braunviehzüchter ihre Zuchtfamilien. Was im letzten Frühling nicht möglich war, kann heuer unter Auflagen stattfinden. Neben der grossen Zahl von rund 280 weiblichen Zuchtfamilien, sind die männlichen Zuchtfamilien und Halteprämie sicher ein Höhepunkt dieses Züchterjahrs.

A-Halteprämie für Pipo

Das Arbeiten mit dem Natursprung gehört auf vielen Zentralschweizer Betrieben zur Zuchtstrategie. Hermann Imlig aus Finstersee im Kanton Zug präsentierte eine A-Halteprämie von Joe-Sohn Pipo. Pipos Pedigree ist sehr international. Seine Mutter Glenn Pora kommt aus Deutschland, Grossmutter Monopoly Prinzess hat eine österreichische Inschrift und Urgrossmutter Emory Present war eine der bekanntesten amerikanischen Braunviehkühe. Die Zuchtgruppe wurde von Experte Sepp Portmann mit starken 55 Punkten taxiert.

55 Punkte für Calvinus

Gleich hoch benotet wurde auch die Halteprämie von Calvin-Sohn Calvinus, welche von Beat von Rickenbach, Steinerberg im Kanton Schwyz, gezeigt wurde. Der Stier selber stammt aus Glenn Glena, der bekanntesten Schwyzer Kuh der letzten Jahre. Calvinus war schon auf mehreren Betrieben im Einsatz. Dadurch kann er bereits eine stattliche Zahl von fast 60 weiblichen Nachkommen vorweisen. «Die ersten fünf Erstmelken, welche von Calvinus gezeigt wurden, wiesen eine Euterqualität auf, welche ich an einer Halteprämie noch selten gesehen habe», sagte Stefan Hodel, Chefexperte von Braunvieh Schweiz, in seinem Kommentar.

Kompletter Stier Killy

Neben diesen beiden Zuchtgruppen der Braunviehrasse wurden vier Original-Braunvieh-Gruppen gezeigt. Armin Auf der Maur aus Brunnen präsentierten eine Halteprämie von seinem Stier Viano. Gezüchtet wurde der Valido-Sohn von Werner Roos aus Beromünster.

Unter anderem wegen der Maximalpunktzahl in den inneren Werten, erreichte diese Halteprämie mit A59 das Höchstresultat im Jahr 2021.

Viel Freude hatte Stefan Hodel an der Halteprämie von William Wichtel. «Wichtel stammt aus einer leistungsstarken und wirtschaftlichen Kuhfamilie.» Die beiden Muotathaler, der Aussteller Oswin Betschart und der Züchter Xaver Betschart, zeigten sich mit der A56-Klassierung sehr zufrieden.

Aussergewöhnliche Euter

Ebenfalls im Muotathal wurde die männliche Zuchtfamilie vom Rio Wegas gezeigt. Das Bild, welches die Besucher auf dem Betrieb Grossmatt zu sehen bekamen, war eindrücklich. Die rund 30 Original-Braunvieh-Kühe zeigten eine aussergewöhnliche Euterqualität. Stefan Hodel honorierte diese mit der Maximalpunktzahl in diesem Merkmal. Gesamthaft kam die Zuchtfamilie vom Stier Wegas, welcher aus dem Stall von Thomas Bucher aus Neuenkirch stammt, auf eine A75-Klassierung. Noch acht Punkte mehr erreichte die andere der beiden schweizweit einzigen präsentierten männlichen Zuchtfamilien: Die Nachkommen von Killy zeigten das komplette Vererbungsmuster ihres Vaters eindrücklich. Neben dem ausgeprägten Zweinutzungstyp gefielen auch ihre breiten Hintereuter. Über die sehr hohe A83-Klassierung freuten sich Aussteller Pauli Schuler aus Schwyz wie auch die Züchter Rita und Josef Grab aus dem Ägerital gleichermassen.