Ihre Idee von der Milchkuh wird beliebter. Gleichzeitig fehlen Stiere. Sie, das sind zum grossen Teil Milchviehhalter, die Braunvieh, Swiss Fleckvieh oder Holstein halten.

Deren Präsident Martin 
Huber begrüsste sie vergangenen Freitag auf dem Plantahof zur 
Generalversammlung. Neben verschiedenen informativen Traktanden wählte die Versammlung ein neues Vorstandsmitglied. Toni Bläsi, Fleckviehzüchter aus Härkingen, wurde einstimmig gewählt. Bläsi wird unter anderem bei den Verhandlungen zur Tierzuchtstrategie 2030 des BLW dabei sein. Denn im zweiten Anlauf gelang es, dass die IG bei den folgenden Diskussionen mitreden darf, wie Huber der Versammlung mit Stolz mitteilen konnte. «Wir wurden bemerkt. Über uns wird in den Medien berichtet. Unsere Vorstellung einer kleineren, robusten Raufutter-Milchkuh wird beliebter», sagte er. 

Zucht mit Swiss Index

Diese Vorstellung der Milchkuh setzen die Verantwortlichen 
des  Plantahofs um. Sie haben vor einem Jahr die Züchtung umgestellt. Nach der Aufteilung des Braunviehs in eine Leistungs- und eine Grünlandherde, will man Letztere nun zu robusten Raufutterverwerterinnen züchten. «Dabei kaufen wir nicht einfach die richtigen Tiere zu, sondern wollen darauf hinarbeiten», erklärte Rolf Hug, Leiter des Gutsbetriebs. Zum Einsatz kommen Stiere, die im Swiss Index (SWI), berechnet von der IG Neue Schweizer Kuh, eine gute Bewertung erhalten. 

Das Ziel ist eine Kreuzbeinhöhe von 135 bis 145 Zentimetern, gute Fruchtbarkeit, eine Lebensleistung von über 30 00 kg pro Kuh und eine Persistenz von über 80 Prozent, um nur einige Zuchtziele zu nennen. Mit Unke, einer Brunello-Tochter, habe man bereits eine ideale Kuh, wie sie Hug nennt. Sie ist mit 145 Zentimetern nicht besonders gross, überzeugt aber mit dem Exterieur und weist gute Kennzahlen bei der Milch auf. «Und auf der Weide hält sie sofort den Kopf zu Boden und frisst», lobte Hug. Er ergänzte: «Wir sind am Anfang der Zucht. Wir werden viele Fehler machen, aber daraus lernen wir.

Nachfrage nach Stieren

Auch die IG hat noch zu tun. Das zeigte sich in der Diskussion mit den Anwesenden: Stiere mit den gewünschten Merkmalen sind gefragt, jedoch eher Mangelware. Die Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Landwirte sind dabei so verschieden wie ihre Kuhherden. Martin Huber ermunterte die Anwesenden: Wer Lust und Kapazitäten habe, solle eigene Stiere züchten, die dann von der IG unterstützt werden. Dabei können die Züchter auch auf einen der Marktführer in der Branche zählen. Michael Böhi von Swissgenetics meinte: «Wir liefern, was die Kunden wünschen. Wenn Sie alle eine Nachfrage generieren, bieten wir auch Samen von Ihren Zucht-stieren an.»

Deborah Rentsch

Stimmen auf Seite 10 der BauernZeitung vom 16. März  Lernen Sie  die BauernZeitung jetzt 4 Wochen kostenlos kennen und gewinnen Sie einen Reisegutschein im Wert von 3000 CHF.