Intelligent, dynamisch und verantwortungsvoll müsse die Landwirtschaft agieren. Das steht in der Broschüre, die den rund 160'000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern an der Euro Tier im deutschen Hannover nach Möglichkeit in die Hand gedrückt wird. Knapp ein Viertel seien internationale Gäste aus über 100 Ländern, vorwiegend aus dem europäischen Raum. Auch viele Schweizer besuchten die Messe. Die im Zweijahresrhytmus durchgeführte Ausstellung, die am Dienstag ihre Tore öffnete, dauert noch bis heute Freitagabend.

Asiaten am Heiniger-Stand


Am Stand von Heiniger, Herzogenbuchsee BE erwartet Thomas Müller allerdings Asiaten. Dort wird ein Premium-Produkt für Rinder, die Saphir-Schermaschine, die hierzulande bei Eutern eingesetzt wird, dort für Hunde gebraucht. «Die Nachfrage ist gut», erklärt Müller. Die Ausstellung fährt mit Innovation auf. Dafür ist auch ein Award vorgesehen.

Vereinfachung wird in Sachen Neuheiten gross geschrieben. Grössere Betriebe mit wechselnder Betreuung bringen Probleme mit sich. Oft leidet die Tiergesundheit. Wie soll verändertes Verhalten festgestellt werden? Wie lassen sich in grösseren Systemen die Tiere schnell wiederfinden? Mit solchen und ähnlichen Fragen gelangen zahlreiche Innovationen an den Landwirten heran. Überwachung ohne aufwendige Beobachtung direkt neben dem Tier ist die Musik der Zukunft.


Alles wird moderner


Wer durch die Stände der Euro Tier geht, erkennt die Modernisierungskraft, die in der Tierhaltungstechnik steckt. Das Tierwohl ist mit technischem Know-how sicherzustellen. Denn, werden die Bestände grösser, kann die Überwachung nicht dem Menschen alleine überlassen werden. Dahinter stehen keine Tierschutzinteressen, 
sondern knallharte Wirtschaftlichkeit. Reduzierte Leistung durch Fehler im System oder gar Verluste sind beim heutigen wirtschaftlichen Druck, der auf die Landwirtschaft ausgeübt wird, kaum zu verkraften.


Mehr Technik


Zusammengefasst dürfte das heissen: höchste Leistung mit weniger Mensch und mehr Technik. Denn Arbeit ist nicht nur in der Schweiz der teuerste Faktor. Die Landwirtschaft ist ein viel umworbener Markt. Die EuroTier gilt als weltgrösste Ausstellung für Tierhaltung und -management.

Zielgruppe der Aussteller ist mehrheitlich der an Technik interessierte jüngere Landwirt, dessen Themen Betriebsgrösse und Schlagkraft sind. Der Markt versucht den Landwirten für sich zu gewinnen: mit Innovation, guten Argumenten aber auch mit Kuschelkomfort für Kühe (Bild). Wie ernst es die Anbieter mit diesen Angeboten meinen ist sekundär. Im Zentrum steht, den Kunden an den Stand zu bringen


Simone Barth