Es zwitschert und raschelt, Vögel fliegen mit Zweigen im Schnabel in die Baumkronen und bauen eifrig an einem Nest für ihren Nachwuchs. Die Brutzeit, die für einige Vogelarten bereits begonnen hat, ist für die Tiere eine heikle Phase, wie die Vogelwarte mitteilt. Sie seien besonders verletzlich und könnten durch Störungen schnell negativ beeinflusst werden. Gleichzeitig lockt der Frühling – oder aktuell der frische Neuschnee – zahlreiche Menschen ins Freie. Damit die Vogelwelt nicht unter dem Ausflug ins Grüne leidet, sollte man einige einfache Regeln beachten. 

Respektvoll unterwegs

Konkret heisst das:

  • Im Wald auf den Wegen bleiben, statt durchs Unterholz zu gehen.
  • Abstand zu Vögeln und vor allem deren Nestern halten.
  • Wildruhezonen und Schutzgebiete respektieren.

Unter einer Störung versteht man laut der Vogelwarte alle Ereignisse, die zu einer plötzlichen Änderung im Verhalten oder dem Stoffwechel führen. Nicht immer ist es offensichtlich, dass eine menschliche Aktivität Vögel stört. Denn auch wenn das Tier nicht auffliegt, kann es doch beim Nisten oder der Suche nach Nahrung gehemmt werden. 

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Das Auerhuhn reagiert sehr sensibel auf Störungen und profitiert stark von Wildruhezonen. Wichtig ist, dass die dort geltenden Regeln eingehalten und kontrolliert werden. (Bild Markus Varesvuo) 

Weitreichende Folgen möglich

Bereits die Anwesenheit einer einzelnen Person im Wald könne dazu führen, dass sich dort weniger Vögel niederlassen. Menschliche Störungen gelten denn auch einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Bestände vieler Vogelarten, schreibt die Vogelwarte.  

Störungen verursachen bei Vögeln eine Unterbrechung der Nahrungssuche, veranlassen sie zur Flucht oder erhöhen ihren Stresslevel, was sie viel Energie koste. Während der Brutzeit seien die Auswirkungen am schwerwiegendsten und im Extremfall werde ein Nest verlassen. Ausserdem beeinflussen Stresshormone die Qualität des Geleges und schmälern damit die Überlebenschancen der Küken.