ASPBundesrat trifft Massnahmen für mehr Schutz vor TierseuchenMittwoch, 31. August 2022 In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben die Veterinärdienste der Kantone St. Gallen, beider Appenzell und des Fürstentums Liechtenstein, dass die Tierseuchengruppe ein zentrales Element im erfolgreichen Kampf gegen Tierseuchen ist. Im Ernstfall kommt sie als Unterstützung und im Auftrag des zuständigen Veterinärdienstes bei hochansteckenden Tierseuchen zum Einsatz.

«Mit ihren modernen Einsatzmitteln ist es eine gut entwickelte und trainierte Spezialgruppe, die überwiegend durch die kantonalen Zivilschutzorganisationen gestellt wird», heisst es in der Mitteilung. Im Einsatz ist die Gruppe einem amtlichen Tierarzt oder einer amtlichen Tierärztin fachlich unterstellt.

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Simulation der Maul- und Klauenseuche in zwei Schafbetrieben

Auch wenn die Schweiz aktuell frei von der hochansteckenden Viruserkrankung Maul- und Klauenseuche ist, müssen die kantonalen Veterinärdienste jederzeit mit einem möglichen Eintrag rechnen. Um im Ernstfall die Aus- und Weiterverbreitung einer solchen Seuche rasch eindämmen zu können, muss rasch gehandelt werden:

  • Eine amtliche Tierärztin oder ein amtlicher Tierarzt klärt den Verdacht vor Ort ab und trifft vorsorgliche Sofortmassnahmen.
  • Bestätigt sich der Verdacht im Labor, so muss der Kantonstierarzt zum Schutz von anderen Nutztierbeständen die sofortige Tötung des ganzen Bestandes (sogenannte Keulung) anordnen.
  • Dabei wird er vor Ort durch die Tierseuchengruppe unterstützt, die den Betrieb absperrt, beim Handling der Tiere mithilft und das Gehöft anschliessend gründlich reinigt und desinfiziert.
  • Die Kadaver werden durch die TMF Extraktionswerk AG unschädlich entsorgt.

Im Handling mit Tieren geschult

Beim diesjährigen Wiederholungskurs wurde die Zusammenarbeit zwischen den amtlichen Tierärztinnen und der Tierseuchengruppe auf zwei Schafhaltungen in Appenzell Ausserrhoden intensiv beübt. Dabei wurde der zeitliche Ablauf so realitätsnahm wie möglich gestaltet. «Anstelle der Keulung wurden die Mitglieder der Tierseuchengruppe zum schonenden Umgang mit den Schafen geschult. Tiere wurden keine getötet

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Zivilschutz- und Gemeindemitarbeiter(innen)

Gemäss der Tierseuchengesetzgebung sind die Kantone für die Bekämpfung von hochansteckenden Tierseuchen zuständig. Die Tierseuchengruppe ist ein wichtiger Partner der Veterinärdienste für eine erfolgreiche Tierseuchenbekämpfung. Daher übt sie jährlich mögliche Einsätze, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Ihre Mitglieder rekrutieren sich aus dem Zivilschutz der beteiligten Kantone sowie Gemeinde- und Landesangestellten aus dem Fürstentum Liechtenstein.