In der Schweiz gilt der Gartenschläfer noch als nicht bedroht, es bestehen aber laut Pro Natura erhebliche Verbreitungslücken. Der Nager mit der Gesichtszeichnung, die an eine Zorromaske erinnert, sei auf wilde Wälder angewiesen. Als erfolgreicher Kulturfolger fand die Art zwar in vielfältigem Kulturland mit grossen Gärten, Weidewäldern, Hecken und Hochstamm-Obstgärten eine Ersatzheimat, doch auch dieser Lebensraum wurde zunehmend rar.

Eine von rund 25'000 Arten

Im 19. Jahrhundert war der Gartenschläfer laut Pro Natura in der Schweiz noch häufiger anzutreffen als sein bekannterer Verwandter, der Siebenschläfer. Um sein und auch das Überleben von rund 25'000 anderen waldbewohnenden Arten in Zukunft zu sichern, brauche es mehr Waldreservate. Die bis 2030 vom Bund angepeilten 10 Prozent der Waldfläche in der Schweiz sind aus Sicht der Umweltorganisation «klar ungenügend».

Eigene Waldreservate und politische Arbeit

Man leiste selbst einen Beitrag für mehr Reservate, schreibt Pro Natura. So seien rund 130 der über 700 Naturschutzgebiete der Organisation Waldreservate. Hinzukommt in drei Regionen die Aktion «Spechte und Co» zur Förderung der Waldbiodiversität und das politische Engagement von Pro Natura.

[IMG 2]

Steckbrief Gartenschläfer

  • Lateinischer Name: Eliomys quercinus
  • Grösse: 11 bis 15 Zentimeter lang
  • Fellzeichnung: Schwarze «Maske» im Gesicht, schwarz-weisse Schwanzquaste, sonst grau-beige gefärbt mit weissem Bauch
  • Winterschlaf: Von November bis April
  • Lebensraum: Wald mit Totholz, Baumhöhlen, Felsen und Büschen, ersatzweise vielfältige Kulturlandschaften
  • Nahrung: Früchte, Beeren, Wirbellose, Frösche, Eidechsen, junge Vögel
  • Besonderes: Nachtaktiv, kann als letztes Mittel bei Gefahr (z. B. durch einen Waldkauz) seinen Schwanz abwerfen. Überwintert gelegentlich auch in Nistkästen.

Kleinsäuger im Garten finden

Mit dem Citizen-Science-Projekt «Spurensuche Gartenschläfer» von Pro Natura können Sie Kleinsäugern wie dem Gartenschläfer, Siebenschläfern oder Haselmäusen buchstäblich auf die Spur kommen. Dazu wird ein Spurtunnel mit Farbe darin im Geäst eines Baumes installiert. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: «Spurensuche Gartenschläfer»