HerdenschutzDer Bund spricht zusätzlich 5,7 Mio Franken um das Alpvieh vor dem Wolf zu schützenDonnerstag, 19. Mai 2022 Die Sofortmassnahmen für den kommenden Alpsommer, für die der Bund zusätzliche 5,7 Millionen Franken gesprochen hat, wurden in Zusammenarbeit mit den Kantonen und den landwirtschaftlichen Verbänden ausgearbeitet. Dieses Vorgehen begrüsst der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) in einer Mitteilung. Dass der sehr aufwändige Herdenschutz vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun besser abgegolten werden, sei erfreulich und ein wichtiges Zeichen für die Alpbewirtschafter: Deren Probleme würden von Politik und Verwaltung «zumindest ein Stück weit» ernstgenommen.

Herdenschutz alleine reicht nicht

Trotzdem werde der kommende Alpsommer nicht einfach, ist sich der SAV sicher. Schäden an Nutztieren könnten im Übrigen nicht alleine durch Herdenschutzmassnahmen in einem vernünftigen Mass gehalten werden. Daher erwarte man von der Politik eine rasche Revision des Jagdgesetzes und somit eine Verbesserung der Situation mit griffigen Massnahmen zur Regulierung der Wolfbestände für die Saison 2023.

Mehr für bestehende Massnahmen und neue Beiträge

Für Alpbewirtschafter(innen) führt der SAV aus, was die beschlossenen Sofortmassnahmen in der Praxis bedeuten:

  • Für bestehende Massnahmen wurden die Entschädigungen erhöht (z. B. für Materialkosten für Nachtpferche)
  • Es werden neue Massnahmen entschädigt, die bisher nicht auf der Liste des Bafu standen (z. B. Vergrämungsmaterial oder mobile Wohnunterkünfte für Hirten oder Helfer)
  • Wer Herdenschutzmassnahmen bereits umsetzt oder es zu tun plant, sollte sich möglichst rasch bei der kantonalen Herdenschutzberatung melden (die entsprechenden Adressen finden Sie hier).
  • Für die bisherigen Massnahmen (Zäune und Herdenschutzhunde) können direkt auf der Webseite von Herdenschutz Schweiz Gesuchsformulare heruntergeladen werden.
  • Die Liste aller entschädigten Massnahmen ist beim Bafu in der Vollzugshilfe Herdenschutz zu finden.