Länger schien es nun etwas ruhiger um die Blauzungenkrankheit zu sein. Doch seit Mitte Juli steigt die Anzahl der gemeldeten Fälle erneut an. Während von Anfang Mai bis Mitte Juni laut Monitoring des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) 70 neue Fälle gemeldet wurden, haben sich diese mit 267 Fällen seither fast vervierfacht.
Nach Süden verschoben
Ein Blick auf die Monitoringkarte (siehe unten) des Bundesamts zeigt: Der Blauzungengürtel hat sich nach Süden verschoben. Während anders als im ersten Seuchenzug stark betroffene Kantone wie der Aargau oder der Jura kaum mehr Fälle aufweisen, meldet der Agrarkanton Bern mit 97 Meldungen, gefolgt vom Kanton Luzern, am meisten Fälle im zweiten Halbjahr. Eine Anfrage ans Bundesamt über die Entwicklung der Blauzungenkrankheit ist bis Redaktionsschluss ausstehend. Vonseiten des Berner Veterinäramtes wurde auf das BLV verwiesen und die Fragen blieben unbeantwortet.
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Meist ist es BTV 3
Seit der weiten Verbreitung der Blauzungenkrankheit in der Schweiz werden laut BLV bei einer Infektion mit den Serotypen 3 und 8 keine Sperrmassnahmen über betroffene Betriebe verhängt. Dennoch muss ein Verdacht weiterhin umgehend dem Tierarzt oder der Tierärztin gemeldet werden.
Im Gespräch mit Tierärzten und Homöopathen zeigt sich: Die Symptome sind unterschiedlich. Nachgewiesen wird meist BTV 3, in den allermeisten Fällen erkranken ungeimpfte Tiere, dabei Schafe stärker als Rinder, und bei Milchkühen kommt es meist zu Milcheinbussen. Dennoch scheint der Verlauf auf vielen Betrieben unproblematischer zu sein als noch 2024.