Der Schauplatz Riffenmatt gehört sicher zu den besten Plätzen im Kanton Bern. Heute Freitag ist es wieder so weit: Die Herbstviehschau steht vor der Türe. Auch die Familie Dürrenmatt aus Riedstätt wird mit 41 Kühen anwesend sein. Ein Scherteam hat die Kühe bereits geschoren, Michael und Andreas Dürrenmatt gaben ihnen diese Woche noch den letzten Schliff. Der Dritte im Bunde, Christian, weilt zurzeit im Militär, sonst wäre er in diesen Tagen sicher auch im Stall anzutreffen gewesen: «Wir hoffen alle, dass er wenigstens am Schautag Urlaub bekommt», sagen seine Brüder Michael und Andreas etwas nachdenklich.

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Jede Kuh kommt mit

Für Beat Dürrenmatt und seine drei Buben, für seine Partnerin Barbara Zwahlen mit ihren drei Töchtern Céline, Melanie und Jasmin sowie für die gemeinsamen Pflegekinder Robin und Valerie ist der Schautag eine richtige Familienangelegenheit: Dabei ist es gleich, ob es die Frühlings- oder die Herbstschau ist, bei Dürrenmatts kommt immer jede Kuh mit, die laufen kann. Zu Fuss nehmen sie jeweils den gut einstündigen Fussmarsch in Kauf. Eine Züglete, die sie seit Jahren mit viel Tradition und viel Aufwand pflegen. «Die Züglete ist fast das Schönste an der ganzen Viehschau», meinen Michael und Andreas Dürrenmatt mit strahlenden Augen. Am Schautag wird dann der Chüjermutz angezogen und die Kühe werden mit Blumen geschmückt.

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Schon viele Erfolge

Die Familie Dürrenmatt ist mit ihrer Swiss-Fleckvieh-Herde in der ganzen Schweiz bekannt: Viele nationale Schauerfolge konnte sie schon verbuchen. An der Viehschau wird sie schon in der Kategorie eins mit über zehn jungen Kühen aufwarten. Aber auch in der Kategorie acht präsentiert sie etliche maximalpunktierte Kühe.

Alte Kühe haben bei der Züchterfamilie sowieso Tradition: Bisher haben 19 Kühe die 100'000er-Milchmarke überschritten, die zwanzigste steht kurz davor. Zirka 90 % der durchschnittlich 40 Kühe stammen von Natursprungstieren ab, doch auch der KB-Stier Kilian hat seine Spuren im Stall hinterlassen. «Wir halten immer mehrere SF-Stiere», sagt Beat Dürrenmatt. Mit der SF-Rasse habe er den richtigen Kuhtyp gefunden. «Robust, leistungsfähig, gut in den Gehalten und immer noch etwas Fleisch am Knochen», zählen Vater und Söhne die Vorzüge der Rasse auf.

Der Erfolg gibt ihnen recht: Auf den drei Lägern sticht eine Schönheit nach der anderen heraus. «Unser Schauplatz ist stark, wir dürfen nicht zu viel erwarten», sagen alle drei nickend. Doch die frisch abgekalbte SF-Schöneutersiegerin von der Bernischen Eliteschau 2023, Ringgeler’s Amor Ondosa, lässt sie doch von einem Klassensieg träumen.

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Im Jahr 2008 gewechselt

Obwohl sie auf den Schauplatz nach Riedstätt weniger lange zu laufen hätten, ziehen sie doch die Punktierung in Riffenmatt vor. «Es ist die gleiche Genossenschaft, doch 2008 habe ich mich entschieden, nur wegen der Züglete, nach Riffenmatt zu wechseln», gibt Beat Dürrenmatt lachend zu. Und noch etwas Spezielles gibt es auf dem Viehzuchtbetrieb: Hornlos ist bei ihnen passé, sie lassen den Kälbern wieder die Hörner wachsen. «Meine Söhne wollen das, so haben wir uns entschieden, auf das Enthornen zu verzichten», erklärt der Betriebsleiter seine Strategie: Robuste, schön aufgeeuterte SF-Kühe und noch mit einem Kopfschmuck dazu, so hat sich Beat Dürrenmatt einen Namen von verkäuflichen Tieren gemacht.

Jetzt sind zuerst aber alle Augen auf die heutige Viehschau gerichtet, am Abend wissen wir mehr. Nächste Woche berichten wir hier, wie es den Dürrenmatts an ihrer Herbstviehschau in Riffenmatt ergangen ist.