Lahmheiten sind nach Eutergesundheits- und Fruchtbarkeitsproblemen die dritthäufigste Abgangsursache von Schweizer Milchvieh. Und selbst wenn lahme Tiere nicht ausgemerzt werden, kostet jedes Lahmheitsgeschehen um die 437 Franken – das haben Forschende der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften geschätzt. Obwohl Lahmheiten einen entscheidenden Einfluss auf die Leistung der Tiere haben, gibt es nur wenig Daten zur Klauenpflege. Und das wiederum macht eine gezielte Begleitung der Betriebe mit Klauenproblemen unmöglich.

Projekt für gesündere Klauen

Das Ressourcenprojekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» soll das nun verbessern. Wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst, sollen zunächst Daten gesammelt werden. Mithilfe der Daten sollen Zahlen zu klauenkranken Kühen erhoben und der Krankheitsverlauf überwacht, Gesundheitsprogramme entwickelt und deren Umsetzung laufend überprüft werden. Wie es in der Medienmitteilung weiter heisst, könnte der Datensatz auch dazu dienen, Zuchtwerte für Klauenmerkmale zu entwickeln.

Rund 100 Klauenpfleger gesucht

Für das Projekt suchen die Träger rund 100 Klauenpfleger und die von ihnen betreuten Tierhalter. Wie es heisst, spielt die Nutzungsrichtung der Rinder keine Rolle – Mastbetriebe sind ebenso willkommen, wie Milchbetriebe. Wer mitmacht, erhält einen Überblick über die Klauengesundheit auf dem Betrieb. Problembetriebe werden kostenfrei betreut, zudem bestehe die Möglichkeit, an Fortbildungen zum Thema Klauengesundheit teilzunehmen.

Das Ressourcenprojekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» wird von folgenden Organisationen getragen:

  • Schweizer Klauenpflegervereinigung (SKV)
  • Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR)
  • Landwirtschaftliche und die Schweizer Vereinigung für Wiederkäuergesundheit (SVW)

Die Finanzierung sichern für die nächsten sechs Jahre das Bundesamt für Landwirtschaft und Sponsoren. Die Projektleitung übernimmt der Rindergesundheitsdienst am Standort Bern. Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern begleitet das Projekt wissenschaftlich.