Spaniens neue Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez (47) bringt für den Agrarsektor weder organisatorische noch personelle Änderungen mit sich: Es gibt weiterhin ein eigenständiges Landwirtschaftsministerium, und dieses steht wieder unter der Leitung von Luis Planas (67). Er wurde am vorigen Montag vereidigt. Planas hatte den Bereich Landwirtschaft bereits im vorherigen Kabinett verantwortet, das im Sommer 2018 seine Arbeit aufgenommen hatte.

Planas war als spanischer Botschafter tätig

Davor war Planas seit 2014 Generalsekretär des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) gewesen. Im Rahmen seiner beruflichen Laufbahn war Planas außerdem Mitglied des Europaparlaments sowie spanischer Botschafter in der Europäischen Union und in Marokko. Auf nationaler Ebene schaut Planas auf Tätigkeiten als Mitglied des spanischen Abgeordnetenhauses zurück, auf regionaler Ebene auf mehrere Jahre als Landwirtschaftsminister der Autonomen Region Andalusien.

Agrarressort bleibt eigenständig

Mit der Beibehaltung eines eigenständigen Agrarressorts bleibt Sánchez seiner bisherigen Politik treu. Er hatte im Sommer 2018 die Zuständigkeiten für die Bereiche Landwirtschaft und Umweltschutz erstmals seit zehn Jahren wieder voneinander getrennt, um der Bedeutung insbesondere des Klimaschutzes Rechnung zu tragen. Das damals eingerichtete Umweltministerium wird auch in der jetzt frisch gestarteten Legislaturperiode eigenständig geführt. Den Chefposten hat wieder Teresa Ribera (50) inne, die bereits seit Sommer 2018 Umweltministerin war.

Der landwirtschaftliche Berufsstand ist zufrieden mit Planas

Der landwirtschaftliche Berufsstand in Spanien begrüßte sowohl die Beibehaltung eines eigenständigen Agrarressorts als auch die Übertragung von dessen Leitung an Planas. Dieser kenne den spanischen Agrarsektor und auch die Besonderheiten der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Das müsse er nun in dem „für die Zukunft des Sektors wichtigen Moment“ dazu nutzen, die großen Herausforderungen zu bewältigen.