Die Parlamentarische Initiative 19.475 (Absenkpfad Pestizide) gibt vor, dass bis 2027 das Risiko beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) um die Hälfte reduziert wird. Im Fokus steht der Schutz von Lebewesen in Oberflächengewässern, in naturnahen Lebensräumen und des Grundwassers. Um die Umsetzung der Risikominderung zu verfolgen, muss das Risiko für diese drei Bereiche gemessen und über die Zeit verglichen werden. Agroscope hat zu diesem Zweck drei Indikatoren entwickelt.

Schwierige Anforderungen

Solche Indikatoren zu entwickeln, sei sehr komplex, wird in einem Beitrag in «Agrarforschung Schweiz» erläutert. Da es keine flächendeckenden Daten zum Einsatz von PSM gibt, nutzen die Forschenden die Verkaufsmengen von Wirkstoffen. Messbar werden sollen sowohl die Wirkung der Zulassungs-Auflagen, als auch jene der Massnahmen im Rahmen des ÖLN oder zur Sanierung von Spritzen-Waschplätzen. Die Indikatoren sollen weiter den Umsetzungsgrad der verschiedenen Massnahmen sichtbar machen.

Diverse Faktoren miteinbezogen

Der Aufgabenstellung entsprechend ist auch die Berechnung der Indikatoren sehr komplex. Folgende Faktoren fliessen mit ein:

  • Behandelte Fläche je Wirkstoff (basierend auf Verkaufsmengen und der durchschnittlich bewilligten Aufwandmenge pro Fläche)
  • Risikoscore (basierend auf Stoffeigenschaften, unterschiedlich je nach Umfeld, sprich Oberflächengewässer, naturnaher Lebensraum oder Grundwasser)
  • Toxizität (unterschiedlich je nach betrachtetem Lebensraum)

Die Risikominderung ergebe sich aus den verschiedenen Massnahmen und deren Umsetzungsgrad. Mit diesen Indikatoren lassen sich sowohl Veränderungen in den Verkaufsmengen als auch die Wirkung von Massnahmen zeigen, schliessen die Forschenden.

Mehr zu den neuen Risikoindikatoren lesen Sie hier.