"In Sachen gesunde Gewässer für Mensch und Tier muss bei den extrem hohen Pestiziden dringend gehandelt werden, es ist fünf vor Zwölf", hiess es an der Delegiertenversammlung des SFV am Samstag in Solothurn.

Ein Viertel der Fassungen vor der Schliessung

Laut SFV läuten Organisationen wie der Verband der Gas- und Wasserversorger (SVGW) und das Wasserforschungsinstitut der ETH (EAWAG) die Alarmglocken. In den nächsten Jahren droht demnach jedem vierten Trinkwasser-Fassungsgebiet die Schliessung, wie der Verband am Samstag mitteilte.

Der masslose Einsatz von Pestiziden führe zu "ökotoxikologisch kritischen Belastungen von Gewässern". Über die Nahrungskette seien schlussendlich die Menschen direkt betroffen. Meldungen über die schlechte Spermienqualität bei untersuchten jungen Männern sprächen eine deutliche Sprache.

Der Nationalrat befasst sich kommende Woche mit der Trinkwasser-Initiative. Sie verlangt, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Subventionen erhalten, die auf Pestizide und vorbeugend verabreichte Antibiotika verzichten.

Auch Pestizidverbots-Initiative unterstützt

Die Delegierten zeigten sehr grosse Sympathie für die Trinkwasser-Initiative, hiesst es weiter. Sie wollen aber die Verhandlungen des Parlaments abwarten. Sollte es keine Mehrheit für einen Gegenvorschlag geben, dürfte sich der SFV mit "grossem Engagement und mit Überzeugung" für ein Ja zur Trinkwasser-Initiative einsetzen. Der SFV würde in diesem Fall auch die Initiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" unterstützen. Letztere fordert ein Verbot synthetischer Pestizide.