Finanziert vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat ein Team von der ETH und der Universität Zürich sowie von Agroscope in einem Projekt gezeigt, dass die Daten europäischer Satelliten auch für den Einsatz in der Schweizer Landwirtschaft nützlich sein können. Konkret wurden frei zugängliche Daten der ESA-Satelliten Sentinel-2 verwendet, die verschiedene Messinstrumente zur Beurteilung von Pflanzenbeständen durchs All tragen.

Auflösung von 10 Metern

Das Forscherteam konnte zeigen, dass damit der Ertrag von Schweizer Getreidefeldern mit einer Auflösung von 10 Metern modelliert werden kann. Sowohl mit bestehenden Methoden als auch dem Einsatz von künstlicher Intelligenz gelang es gemäss einem Beitrag in «Agrarforschung Schweiz», die Ernte zu schätzen. Als Beispiel verwendete man die Strafanstalt Witzwil bzw. die Ertragskarte eines modernen Mähdreschers von dessen Flächen.

Resultate unterschiedlich nutzbar

Zum einen könne die kleinräumige Modellierung und die Prognose von Erntemengen dazu dienen, frühzeitig die Ernährungssicherheit der Schweiz abzuschätzen, schreiben die Autoren. Ausserdem könnten sowohl landesweite als auch betriebsspezifische Ertragspotenzialkarten erstellt werden. Für die Betriebe selbst seien die Daten nützlich für die Optimierung der Düngung oder der Saatdichte oder aber um etwaige Umweltbelastungen zu erkennen und somit zu reduzieren.

Damit die Methode in der Praxis auch eingesetzt werden kann, bräuchte es aber schweizweit verteilte Ertragskarten, um die Modelle breiter abzustützen.