Im vergangenen Frühling waren im Einzugsgebiet des Rotbachs in den Luzerner Gemeinden Ruswil, Malters und Neuenkirch drei Teams unterwegs, die das Auftreten invasiver Neophyten kartierten. Denn um Problempflanzen wie den Japanischen Staudenknöterich in den Griff zu bekommen, müssten sie möglichst früh und regional bekämpft werden, teilt der zuständige Gemeinderat Benjamin Emmenegger mit. Ein erster Schritt besteht darin, die Verbreitung der Gewächse zu verstehen – hier sollte die «Bachlaufete» helfen.

Eindeutig vor allem in Siedlungsnähe

AboAlle diese Pflanzen sehen zwar schön aus und haben praktische Eigenschaften. Weil sei invasiv sind, gehören sie trotzdem nicht in den Garten. (Bilder Pixabay)NeophytenInvasive Neophyten: Diese 5 Pflanzen gehören nicht in den GartenFreitag, 5. Juni 2020 In den Oberläufen der Gewässer und in der Landwirtschaftszone seien kaum invasive Neophyten gefunden worden, heisst es weiter. Sie werden also in erster Linie durch menschliche Aktivitäten in der Siedlung verbreitet, so die Schlussfolgerung.

Man vermutet, Erstbesidelungen durch Problempflanzen würden durch das verbotene Deponieren von Gartenabfällen und Aushubmaterial mit keimfähigem Pflanzenmaterial und Samen an Bächen und in Wäldern geschehen. Solche Depots wurden nämlich im Rahmen der «Bachlaufete» vielerorts gesichtet. Gerade der Japanische Knöterich vermehre sich ausschliesslich vegetativ und vermutlich über bachabwärts geschwemmte Pflanzenteile.

An einzelnen Standorten treten auch die Kanadische Goldrute, Drüsiges Springkraut und Sommerflieder auf, Kirschlorbeer – durch Vögel verbreitet – auch in siedlungsfernen Wäldern und Ufergehölzen.

Bewirtschafter werden kontaktiert

Für die Bekämpfung nennt die Gemeinde Neuenkirch in ihrer Mitteilung zwei Möglichkeiten: Entweder regelmässiges Schneiden inklusive korrekter Entsorgung des Schnittguts und Beobachtung der weiteren Ausbreitung, oder aber grossflächiges Ausbaggern und Entsorgen des Aushubs. «Beide Varianten bergen Risiken und sind nicht mit Sicherheit erfolgreich». Ein Fachbüro arbeite nun ein Bekämpfungskonzept mit Vorschlägen für konkrete Massnahmen und Wirkungskontrollen für das Gebiet Hellbühl aus. Im Sommer 2022 werde man mit den betroffenen Bewirtschaftern Kontakt aufnehmen, das Konzept vorstellen und mögliche nächste Schritte besprechen.

Erosion durch Knöterich

Am Rotbach in der Gemeinde Neuenkirch gibt es gemäss Mitteilung grosse Bestände des Japanischen Knöterichs. Diese entstehen rasch, verdrängen die einheimische Ufervegetation und bringen durch den nackten Boden zwischen den Stängeln eine erhöhte Gefahr für Erosion mit sich. Auch andere invasive Neophyten wie Kirschlorbeer, Kanadische Goldrute, Drüsiges Springkraut oder Sommerflieder sind für die Biodiversität problematisch. Jedoch wachsen sie noch immer in Gärten oder werden neu gepflanzt. Hier sieht man Sensibilisierungs-Bedarf in der Bevölkerung oder Notfalls brauch es Vorschriften der Gemeinde.