Forscherinnen und Forscher der Agroscope haben 27 pflanzenbasierte Drinks und zwei Vollmilchproben untersucht.

Neben der Gesamtenergie im Produkt wurden auch Inhaltsstoffe wie Protein, Fett und Kohlenhydrate genauer untersucht und aufgeschlüsselt. Beim Protein sei das Aminosäurespektrum, beim Fett die einzelnen Fettsäuren und bei den Kohlenhydraten die Zusammensetzung aus den einzelnen Zuckern (Laktose, Saccharose, Fructose, Glucose und Stärke) analysiert worden.

In umfassenden Untersuchungen wurden auch zahlreiche Mikronährstoffe wie wasserlösliche (u.a. C, Biotin, B12) und fettlösliche Vitamine (u.a. A, D2, E), Mineralstoffe und Spurenelemente (z.B P, Na, Mn, Mg, Fe) analysiert. 

Pflanzendrinks enthalten weniger Energie und Nährstoffe als Milch 

Insgesamt haben die meisten pflanzlichen Getränke eine geringere Energiedichte als Milch aufgewiesen. Auch enthielten diese ebenfalls geringere Gehalte an allen Makronährstoffen. Dies bedeutet, gemäss den Forschern, dass diese Produkte nicht den gleichen Nährwert wie Milch haben und somit keinen gleichwertigen Ersatz für Milch darstellen.

Die Produkte hätten jedoch auch das Potenzial, den Energiekonsum zu senken. Die Verwendung von Getränken zur Verringerung der Energiezufuhr sei jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Milchalternativen ähnliche Mengen an essenziellen Nährstoffen enthalten würden wie Milch.

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Pflanzliche Getränke werden oft mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert

Die Vitaminprofile der pflanzlichen Getränke hätten sich ebenfalls deutlich von denen der Milch unterschieden. Um eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen sicherzustellen, die in der Milch reichlich vorhanden sind, sei eine Anreicherung der Pflanzendrinks notwendig.

Bei fast allen getesteten Getränken fällt die landwirtschaftliche Produktion in Sachen Umweltbelastung am stärksten ins Gewicht. Nur im Fall von Mandeldrink ist der Transport zahlenmässig wichtiger. (Bild Pixabay) MilchStudie: Ob Pflanzendrinks besser sind als Milch, hängt vom Verwendungszweck abMontag, 26. Oktober 2020 Ähnlich wie bei den Vitaminprofilen habe es auch bei den Mineralstoff- und Spurenelementgehalten der pflanzlichen Getränke erhebliche Unterschiede zwischen den Produkten gegeben. Reis-, Hafer-, Dinkel- und Kokosnussgetränke seien im Allgemeinen arm an Mineralstoffen. Eine Ausnahme bildeten hier Natrium und Chlorid, die durch den Zusatz von Kochsalz ähnlich hoch gewesen waren wie bei Milch.

Im Gegensatz dazu hätten sich, gemäss den Forschern, Getränke auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis als gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente erwiesen. Insbesondere Sojagetränke würden sich als durchweg reichhaltige Quellen für die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente zeigen.

Auswirkungen von Pflanzendrinks-Konsum auf den Ernährungszustand

Pflanzendrinks würden von vielen als alternative Proteinquellen geschätzt, um die Aufnahme von tierischem Eiweiss zu reduzieren. Der relativ niedrigere Gesamtproteingehalt und die geringere Proteinqualität der meisten untersuchten pflanzlichen Getränke mache jedoch deutlich, dass bei einer Reduktion oder einem Verzicht auf Kuhmilch, eine Anpassung der Gesamternährung nötig sei. Das betreffe hauptsächlich Kindern oder älteren Erwachsenen mit einem erhöhten Proteinbedarf.

Die vollständige Medienmitteilung und Studienresultate finden Sie hier.