Die Umweltrisiken von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sollen bis 2027 im Vergleich zum Referenzzeitraum 2012-2015 halbiert werden. So sieht es der Aktionsplan zur Risikoreduktion und der nachhaltigen Anwendung von PSM vor, wie Fachleute der Agridea bei «Agrarforschung Schweiz» erläutern. Über eine Umfrage unter Expert(innen) aus Pflanzen- und Gewässerschutz haben die Autoren den Umsetzungsgrad entsprechender Massnahen geschätzt.
Kantonale Unterschiede berücksichtigt
Im Fokus der Umfrage standen Massnahmen gegen Abdrift und Abschwemmung von PSM, die Umsetzung unbehandelter Pufferstreifen im ÖLN entlang von Oberflächengewässern sowie die Verbreitung konformer Befüll- und Waschplätze. Man verglich soweit möglich den Referenzzeitraum von 2012-2015 mit dem Jahr 2021.
Alle Schätzungen wurden pro Kanton gemittelt und nach dem kantonalen Anteil an der gesamtschweizerischen Fläche von offenen Ackerkulturen und Dauerkulturen gewichtet. «Somit wird der höhere Einsatz von PSM in Kantonen mit vielen Ackerbau- und Dauerkulturen berücksichtigt», schreiben die Autoren.
Schöne Zunahme und hoher Umsetzungsgrad
Innerhalb der letzten Jahre scheint sich angesichts der Schätzresultate bei der Umsetzung der oben genannten Massnahmen einiges getan zu haben – alle Umsetzungsgrade werden für 2021 höher eingeschätzt als 2012-2015:
Massnahmen gegen Abdrift: + 25 Prozent auf 83 Prozent
6 Meter Pufferstreifen im ÖLN: + 9 Prozent auf 93 Prozent
Konforme Befüll- und Waschplätze: + 24 Prozent auf 76 Prozent
Massnahmen gegen Abschwemmung: 78 Prozent (wurden erst 2018 eingeführt, daher kein Vergleich zur Referenzperiode)
Es handelt sich zwar um Schätzungen, die mit Unsicherheit verbunden sind, trotzdem könne bei Abdrift und Pufferstreifen von einer beinahe vollständigen Umsetzung gesprochen werden, so das Fazit. Bei Befüll- und Waschplätzen ortet man noch Steigerungspotenzial.