Je nach Wetter und sobald der Boden gut abgetrocknetist, steht bereits Ende Februar oder Anfang März die Sommer-Eiweisserbsensaat bevor. Die Kultur braucht wenig Wärme, erträgt Temperaturen bis −5°C, was eben eine frühe Saat im Frühling ermöglicht. Das vom vielen Niederschlag geprägte Jahr 2021 war aber auch für diese relativ robuste Leguminose zu viel: So verzeichnete Bio Suisse letztes Jahr beispielsweise einen Verlust von 50 % der gesamten biologisch produzierten Eiweisserbsen. Dies bestätigen mehrere Stimmen aus den verschiedensten Ecken: Die letztjährige Eiweisserbsen-Ernte ist sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Was kann man dieses Jahr besser machen?

«Die Witterung ist bei Körnerleguminosen wirklich entscheidend»

Jürg Hiltbrunner von Agroscope betont, dass es wichtig ist, die aufgelisteten agronomischen Grundprinzipien einzuhalten:

  • qualitativ einwandfreies Saatgut verwenden,
  • Boden bei geeigneten Bedingungen vorbereiten,
  • Wirkungen der Vorfrucht/Zwischenkultur beachten,
  • Saattiefe entsprechend den Anforderungen der Artwählen.

«Bei den Körnerleguminosen ist die Witterung während der gesamten Vegetationszeit für die Ertragsbildung wirklich entscheidend», gibt Hiltbrunner zu bedenken. Und: «Nicht umsonst werden Körnerleguminosen oft im Zusammenhang mit Ertragsinstabilität genannt, da trotz bester Anwendung der Grundprinzipien auch schlechte Erträge resultieren können», so der Experte.

 

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Bei späteren Saatterminen ist der Schädlingsdruck erhöht

Fachpersonen raten, die Saat in möglichst unverdichtete und gut abgesetzte Böden vorzunehmen. «Das Saatbett darf nicht zu fein sein, da sonst die Knöllchenbakterien beeinträchtigt werden. Da der Messerbalken bei der Ernte sehr tief läuft, sollte das Saatbett möglichst eben sein und keine hervorstehenden Steine aufweisen», so ein Lernzentrum. Auch weil die Eiweisserbse Trockenheit während der Blüte schlecht verträgt, sollte früh gesät werden. Obwohl Sommer-Eiweisserbsen grundsätzlich weniger anfällig auf Krankheiten sind, ist bei späterer Saat der Krankheits- und Schädlingsbefall erhöht.