Immer öfter treffe man in Zürcher Wäldern auf Palmen: Die sogenannte chinesische Hanfpalme breite sich in Folge des Klimawandels mittlerweile auch auf der Alpennordseite aus privaten Gärten in der Natur aus und überstehe dort den Winter, schreibt der Kanton Zürich. Sie sei Teil eines Problems unter dem Begriff «invasive Neobiota». Diese eingeschleppten Pflanzen und Tiere aus anderen Weltgegenden gelangten immer häufiger durch den Handel oder auch unbeabsichtigt als blinde Passagiere im Frachtgut von Schiffen, Flugzeugen und Lastwagen in die Schweiz. Manche dieser Arten breiteten sich stark aus, da sie hier keine natürlichen Feinde haben, hiesst es weiter.

Bedrohung für die Artenvielfalt

Diese eingeschleppten Tiere und Pflanzen gefährden die Artenvielfalt und bedrohen so die Biodiversität. Sie können ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darstellen sowie erhebliche Schäden und Kosten verursachen. Ein frühzeitiges Eingreifen sei deshalb wichtig und die Zürcher Baudirektion führe mit dem neuen Massnahmenplan Neobiota darum die bewährte Strategie fort, setze aber auch auf neue Ansätze. Der neue Massnahmenplan Neobiota 2022–2025 beschreibe die Handlungsfelder, Ziele und Massnahmen, mit denen der Kanton seine Vorbildfunktion im Umgang mit invasiven Neobiota wahrnehme und setze dabei wegen ihrer hohen Kosten-Nutzen-Effizienz auch weiterhin schwergewichtig auf präventive Massnahmen.

Doppelstrategie zur Bekämpfung

Bei invasiven Pflanzenarten sehe der Massnahmenplan neu eine Doppelstrategie vor: Einerseits sollen ökologisch besonders wertvolle sowie noch weitgehend Neophyten-freie Flächen prioritär von invasiven Neophyten freigehalten werden. Damit könnten die vorhandenen Mittel möglichst wirkungsvoll eingesetzt und künftige, hohe Kostenfolgen vermieden werden, schreibt der Kanton Zürich. Andererseits würde für besonders schädliche sowie neue invasive Neophyten, so genannte Fokusarten, jeweils artspezifische Strategien zur Anwendung kommen.

Bei invasiven Tierarten seien präventive Massnahmen wie die Sensibilisierung der Akteure nach wie vor die einzige Chance, diesen Einhalt zu gebieten. Denn seien invasive Tierarten erst einmal da, breiteten sie sich selbständig teilweise über weite Strecken aus. Eine Tilgung von grösseren Beständen sei dann fast nicht mehr möglich.