Derzeit macht Holzenergie etwa 5 Prozent des gesamten Energie-Endverbrauchs in der Schweiz aus, nämlich etwa 40 Petajoule (PJ) pro Jahr, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), des Paul Scherrer Instituts (PSI) und anderer Institutionen im am Mittwoch erschienenen Bericht schrieben. Der Bericht fasst Resultate des mehrjährigen Energieforschungsprogramms «Biomass for Swiss Energy Future» (SCCER Biosweet) des Bundes zusammen, an dem bis zu 15 Forschungsgruppen und dutzende Umsetzungspartner beteiligt waren.

Unerschlossenes Potenzial im Waldholz

Die Bioenergie-Spezialisten der WSL haben berechnet, dass dieser Anteil auf wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Weise um bis zu einem Drittel (14 PJ) gesteigert werden könnte. Am meisten unerschlossenes Potenzial (5 bis 10 PJ) steckt dabei gemäss Bericht im Waldholz. Aber auch aus Restholz aus Schreinereien und Sägereien, sogenanntem Altholz, liesse sich Energie gewinnen.

Flugzeug-Treibstoff aus Holz

Aus Sicht des Klimaschutzes sollte Holz wenn möglich nicht direkt aus dem Wald im Ofen landen, wie das WSL am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Vielmehr sollten daraus zuerst Häuser und Möbel, Spanplatten oder Dämmstoffe entstehen, bevor es verbrannt wird. Dies wird Kaskadennutzung genannt.

Zudem sollte sich gemäss den Forscherinnen und Forscher auch die Art der Nutzung ändern. Derzeit wird laut dem Bericht Energieholz zu 95 Prozent zur Erzeugung von Wärme verwendet, um Räume zu beheizen.

Mit Holz könnte in der Industrie aber beispielsweise auch Hochtemperatur-Prozesswärme in Form von Wasserdampf erzeugt werden. Oder man könnte daraus gasförmige und flüssige Treibstoffe - auch für Flugzeuge - herstellen.