Noch am Sonntagmorgen kurz vor neun Uhr zeigte das Thermometer oberhalb der Mini-Kiwianlage nordwestlich von Truttikon minus 1°C an.

[IMG 1]

Vegetation bereits weit fortgeschritten

Infolge des eher milden und trockenen März ist die Vegetation dieser anspruchsvollen und bezüglich Frost sehr empfindlichen Spezialkultur bereits so weit fortgeschritten, dass sich erste zwei bis vier Zentimeter lange Jungtriebe mit den bereits darin vorhandenen Fruchtansätzen zeigen.

Sinken nun die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, so werden diese Grünteile samt den Fruchtansätzen durch den Forst absterben und damit auch den Ertrag vernichtet.

Wasser bildet schütztenden Eispanzer

[IMG 2]

[IMG 3]Um dies zu verhindern, setzt der Besitzer und Bewirtschafter der Mini-Kiwianlage David Keller auf die vorbeugende «Überkronen-Frostschutz-Beregnung». Das eingesetzte Wasser bildet um die Holz- und neuen Triebteile einen Eispanzer. Damit werden die jungen Triebe vor den Frosttemperaturen geschützt. Das Wasser wird mit speziellen Düsen möglichst gleichmässig und fein verteilt, so dass es rasch gefrieren kann. Die dabei anfallende Abwärme bzw. Kristallisationswärme, die bei der Eisbildung um Triebe, Blüten und Fruchtrutenteile entsteht, schützt dann gegen Innen entsprechend der physikalischen Gegebenheiten vor Frost.

Eindrucksvolle, vergängliche Eiskunstwerke

Grundsätzlich muss die Frostschutzberegnung bereits vor dem Absinken der Temperatur unter Null eingesetzt werden, um von Beginn weg einen optimalen Schutz zu erhalten. Das Beenden des Wassereinsatzes darf anderseits erst dann erfolgen, wenn es selber wieder abtaut – wenn es langsam trüb und somit auch weich wird.

[IMG 4] Bei der Frostschutzberegnung entstehen auch sehr eindrucksvolle schöne aber auch vergängliche Eiskunstwerke, indem sich auch lange feine und sehr spitzige Eiszapfen bilden.