Bei den vielerorts bereits erfolgten oder gerade anstehenden Rapssaaten gilt es, die Rapserdflöhe im Blick zu behalten. Eine ebenerdig vergrabene und mit Seifenwasser gefüllte Gelbschale ermöglicht die Kontrolle des Einfluges.
Vorzugsweise fliegt der Erdfloh aus der Richtung von vernichtetem Ausfallraps oder von Waldrändern und Hecken in die neu gesäten Rapsparzellen ein. In diesen Bereichen der Parzelle sind die Gelbfallen aufzustellen. Daneben müssen zwingend auch die aufgelaufenen Rapspflanzen betrachtet werden (10 × 5 Pflanzen kontrollieren).
Die Schadschwelle bei liegt 50 %
Im Keimblattstadium liegt die Schadschwelle bei sich nicht optimal entwickelnden Beständen bei 50 % der Pflanzen, die auf einem Viertel der Blattfläche Schabschäden haben (bei wüchsigen Bedingungenweniger heikel).
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Generell sollte nur wenn unbedingt nötig bereits im Keimblattstadium gegen Erdflöhe behandelt werden. Es stehen vier Pyrethroid-Wirkstoffe (lambda-Cyhalothrin, Cypermethrin, Deltamethrin und Etofenprox) zur Verfügung, welche alle sonderbewilligungspflichtig sind. Wenden Sie sich dafür an den zuständigen kantonalen Pflanzenschutzdienst. Pyrethroide sind hochriskant für Wirkstoffresistenzen.
Die Larven behandeln
Die adulten Käfer fliegen in mehreren Wellen und manchmal noch bis Mitte Oktober ein. Es ist daher meist effektiver, später im Herbst die Larven zu behandeln, welche ohnehin den Hauptschaden anrichten. Ziel ist, möglichst nur einmal gegen Erdflöhe zu behandeln.
Mitte bis Ende Oktober, wenn der Raps die Stadien 5 bis 8 Laubblätter aufweist, gilt es, den Larvenbefall zu kontrollieren und gegebenenfalls einzugreifen. Die Schadschwelle liegt dann bei 80 % der Pflanzen mit Frassstellen oder mindestens 7 von 10 Pflanzen mit mindestens einer Larve.
Um so viele Larven wie möglich zu erwischen, sollte man so spät wie möglich, ab Ende Oktober, behandeln. Jeder Pyrethroid-Wirkstoff darf nur einmal pro Kultur und Kalenderjahr eingesetzt werden.
Der Wirkstoff alpha-Cypermethrin (zum Beispiel das Produkt Fastac Perlen) darf nicht mehr gegen Erdflöhe eingesetzt werden. Die Aufbrauchfrist ist am 30. Juni abgelaufen.
Zwei Schnecken pro Falle
Jetzt, wo die Bodenfeuchtigkeit gestiegen ist, sind die auch die Schnecken auf der Suche nach Futter. Nach der Eiablage im Frühsommer sind in diesen Wochen auch die Jungtiere der Ackerschnecke am Schlüpfen und auf Futtersuche. Von daher ist der Raps ab dem Auflaufen bis zum 4-Blatt-Stadium auf Schneckenfrass zu überwachen. Ausgelegte Köderfallen geben Informationen darüber, ob mit einem Auflaufschaden gerechnet werden und eine gezielte Bekämpfung durchgeführt werden muss. Bekämpfungsmassnahmen sollten ab zwei Schnecken pro Falle ergriffen werden, dazu werden Schneckenkörner eingesetzt.
Teilweise kam es bei den Kartoffeln zum Wachstumsstopp
Bei Industrie- und Speisekartoffeln gilt es, die Kaliber (Zeitpunkt Krautvernichtung), die Qualität und die Schalenfestigkeit der Knollen durch Probegrabungen im Blick zu behalten. Bei späteren Sorten, wie zum Beispiel Markies, Agria oder Innovator, wurde das Kraut noch nicht überall vernichtet, der Anteil Untergrösse war auf einigen Parzellen noch zu hoch. Die Trockenheit und die Hitze Mitte August dürften auf vielen unbewässerten Parzellen zu einem sehr langsamen Knollenwachstum oder gar Wachstumsstopp geführt haben. Bei Temperaturen über 28 °C stagniert das Wachstum.
Die Regengüsse nach der Hitzeperiode könnten nun lokal und je nach Sorte Qualitätsmängel wie Zwiewuchs, Kindelbildung, Wachstumsrisse und Hohlherzigkeit begünstigt haben. Mit der Krautvernichtung können diese Mängel begrenzt werden. Neben den Kalibern sollten bei Industriekartoffeln auch der Stärkegehalt (Grundpreis bei 14 %) und die Backtests (Minimalnoten sortenabhängig) berücksichtigt werden. Um böse Überraschungen bei der Lieferung zu vermeiden, lohnt es sich, ein Muster bei einer Kontrollstelle vorbeizubringen.
Wenn bei einer Probegrabung Drahtwurmschäden entdeckt wurden, so gilt es, die Knollen so rasch wie möglich aus dem Boden zu holen, stets in Absprache mit dem Abnehmer.