Nach den Niederschlägen vergangene Woche konnte Agroscope in einer frühen Lage im Mittelland (Region Baden AG) die ersten Kohlfliegen (Delia radicum) und Möhrenfliege (Psila rosae) auf Klebetafeln fangen. Die Forschungsanstalt empfiehlt, die Schädlinge in Befallsgebieten sofort regelmässig zu überwachen. 

Bei der Kohlfliege sind dazu beispielsweise Eiablagekontrollen am Wurzelhals von frisch gepflanzten Kohlpflanzen möglich. Zur Überwachung der Möhrenfliege sollten möglichst rasch orange Klebefallen installiert werden (mind. zwei Fallen pro Feld). Vergangene Woche lag der Möhrenfliegen-Fang der Agroscope noch unter der Schadschwelle von einer Fliege pro Falle und Woche.

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Kohlfliege behandeln: In Befalls­lagen sollten Setzlinge von Kohlarten vor dem Pflanzen durch eine Behandlung mit Spinosad (verschiedene Produkte) gegen die Kohlfliege geschützt werden. Solange empfindliche Kulturen mit intakten Vliesen gedeckt sind, gelten sie gemäss Agroscope als geschützt. ImAnschluss an den Vlieseinsatz können Kulturschutznetze zum Abhalten der Kohlfliegen verwendet werden. Die Feldkulturen während der Eiablagephase möglichst selten bewässern.

Möhrenfliege behandeln: Frühkarotten sollten nach dem Entfernen des Vlieses mit Insektenschutznetzen bis 3–4 Wochen vor der Ernte gedeckt sein. Wird gestaffelt geerntet, muss die Kultur länger gedeckt bleiben. Bei Flug nach dem Auflaufen können die Larven durch häufiges Hacken und Anhäufeln in ihrer Entwicklung gestört werden. Ab Flug-beginn empfiehlt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) den Einsatz von Zwiebelöl-Dispensen (4–8 Dispenser pro ha) – Rebell-Fallen nicht in die Nähe der Dispenser stellen. Spätestens vier Wochen nach Flugbeginn sollte geerntet werden, um Schäden am Lager zu vermeiden. Befallene Karotten nicht einlagern. Erntereste müssen zerkleinert und oberflächlich eingearbeitet werden, um die weitere Entwicklung der Larven zu behindern. Sortierabgang sollte verfüttert oder kompostiert, jedoch nicht auf die Felder zurückgeführt werden.