AboIm Innern des Behälters wird es bei der Pyrolyse über 600 Grad heiss. Während des Prozesses muss immer jemand anwesend sein zum Überwachen und Nachlegen von Brenngut.Kon-TikiSo gibt’s hausgemachte Pflanzenkohle aus dem mobilen PyrolyseofenFreitag, 24. Februar 2023 Der Betrieb von Johannes Rupp in Grüsch GR ist Teil des kantonalen Projekts für eine klimaneutrale Landwirtschaft. Er umfasst 45 ha LN mit Weiden und Futterbau sowie rund 20 Mutterkühe. Seit 2020 hat der Bündner einen eigenen Kon-Tiki, den er sechsmal pro Jahr mit eigenem Holz für die Herstellung von Pflanzenkohle einfeuert. Zuvor war ein selbstgebauter Meiler bei ihm im Einsatz.

Kühe zerkleinern die Kohle

«Ich rechne pro 10 GVE und Jahr einen Kubikmeter Pflanzenkohle», sagt Johannes Rupp. Er verteilt sie einerseits in den Laufgängen, wo das Vieh die Stücke zerkleinert und das Material zur Bindung von Ammoniak und damit zu einem besseren Stallklima beiträgt. Von kleinen Depots können sich die Kühe zusätzlich selbst bedienen. Andererseits kippt der Biolandwirt 1,5 m³ Kohle direkt in den Güllekasten. Der so aufgewertete Hofdünger landet auf einer Fläche von etwa 20 ha. «Der Geruch im Stall ist besser und auch die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens», erläutert Rupp seine Beobachtungen.

Der Hoflader hilft

Die Brocken aus dem Kon-Tiki zerkleinert er, indem er mit dem Hoflader mit Doppelrädern zwei-, dreimal darüberfährt. «Man kann sie auch walzen oder in einem Zuckerrüben-Schnitzler (mit Haken, nicht Scheiben) verarbeiten», ergänzt Rupp. Den grössten Effekt als Wasserspeicher gebe es in sandigen Böden, die damit «extrem aufgewertet» werden könnten.