2019 knackte der Bio-Marktanteil erstmals die 10 -Grenze. Den höchsten Marktanteil erreichen Frischprodukte. Allen voran Eier (28,7% ), Brot (26,1%) und Gemüse (23,1% ) (wir berichteten). Das strategische Ziel sei jedoch ein Marktanteil von 15  bis im Jahr 2025, so Balz Strasser, Geschäftsführer Bio Suisse.

In den Augen des Verbandes gebe es also noch alle Hände voll zu tun. Im Fokus stehe die  Marktbetreuung. So wolle man die  stark gestiegene Produktion  besser auf die nachhinkende Nachfrage abstimmen. Mit gezielten Marketingstrategien bemühe man sich, den  Absatz weiterhin ankurbeln, so David Herrmann, Mediensprecher Bio Suisse.

Online Pop-Up-Shop

Eine neue Absatzmöglichkeit soll ein sogenannter Online Pop-Up-Shop für Knospe-Produkte sein. Das Pop-Up-Konzept basiert auf einem kurzfristigen und provisorischen Einzelhandelsgeschäft, welches in seiner physischen Form normalerweise in leerstehenden Geschäftsräumen betrieben wird. Im Fall von Bio Suisse wird der Shop ab dem 11. Juli 2020 jedoch online geführt, so David Herrmann. So will man testen, ob dieser Kanal zukünftig relevant sein könnte.Bio Suisse wolle so auch der Nachfrage für Bio-Convenience-Food entgegenkommen. 

Bio Suisse steht in enger Kooperation mit  dem Verband für Schweizer Online-Händler Farmy. Farmy brachte bereits bestehende Bio-Produzenten mit in das Angebot des Onlineshops. Der virtuelle Bioladen wird somit eine breite Palette von Gemüse über Fleisch bis hin zu Babyartikeln anbieten.  Auch die Lieferung würde über Farmy laufen, sagt David Herrmann.   

Den Hunger nach Bio stillen

Einer Umfrage von Demoscope zufolge, gab jede dritte befragte Person an, dass Nachhaltigkeit für sie eine sehr grosse Bedeutung habe. Im Jahr 2018 war es nur jede sechste befragte Person. Angeblich kauften 57  der Befragten täglich oder mehrmals wöchentlich Bio-Lebensmittel ein. Der Hunger nach Knospe-Produkten wolle man natürlich möglichst abdeckend stillen, heisst es bei Bio Suisse.

«Bio soll zur Normalität werden»

Daher seien weitere Möglichkeiten zum Absatz von Bio-Produkten in der Pipeline, sagt Herrmann. So werde beispielsweise das Sortiment in Tankstellen und Gemeinschaftsverpflegungen ausgebaut. Eine Gastronomie-Offensive soll im kommenden Herbst lanciert werden, so Herrmann. Auch wolle man das Angebot von biologischen Lebensmitteln in Take-Aways und Kiosks erweitern. Anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom 6. Mai sagte Balz Strasser «Bio soll zur Normalität werden».