Am 2. Mai 2023 stellten die Firma Beerenland AG im Berner Seeland, der Schweizer Obstverband (SOV) und die  Swisssolar-Fachgruppe  die «erste private Agro-Photovoltaikfläche» (Agro-PV) hierzulande vor.

Strom und Himbeeren

Fast zeitgleich haben Monika und Heinz Schmid aus Gelfingen LUihre Anlage in Betrieb genommen. Sie ist über eine Fläche von 2600 m2 Himbeeren gebaut und soll zusätzlich zum Himbeerenertrag rund 190 MWh Strom pro Jahr produzieren - oder Strom für 50 Haushalte.

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VideoStrom und BeerenDas Beerenland hat die erste private Agro-Photovoltaikanlage der SchweizMittwoch, 3. Mai 2023«Wir haben die Anlage am 20. Mai bepflanzt, nun läuft auch der Stromteil», sagt Heinz Schmid auf Anfrage der BauernZeitung.  Der Bioproduzent, der auf den Dächern des Betriebs bereits seit 2009 Solarstrom produziert, möchte mit seinem Pilotprojekt einen Beitrag dazu leisten, Forschung im Bereich Agro-Fotovoltaik zu betreiben. Denn solche Anlagen sind hierzulande noch nicht praxiserprobt. 

Drei Systeme im Vergleich

In Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Agroscope Conthey und der Berner Fachhochschule werden drei Systeme im Vergleich geprüft: zwei mit beweglichen und eines mit fest montierten Sonnenkollektoren. «Der erste Teil der Anlage ist jetzt in Betrieb, der zweite im Bau und der dritte folgt im Herbst», erklärt Heinz Schmid.

Das Forschungsprojekt soll drei Jahre dauern: «Ob es funktioniert, können wir vermutlich nach diesen drei Jahren sagen.» Ob es sich auch lohne, sei eine schwierige Frage, die zu beantworten wohl noch länger dauern werde: «Das wird stark abhängig von der Weltpolitik und dem Strompreis sein.» Die erwartete Lebensdauer der Hauptkomponenten beträgt mindestens 25 bis 30 Jahre. Die Anlage wurde so konzipiert, dass sie wieder entfernt werden kann. 

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Vielfältig unterstützt

Die Pilotanlage der bioschmid gmbh wird durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamtes für Energie, den Kanton Luzern (Swisslos), die Stiftung Fondation sur la Croix, die Fondation Valery und weiteren Stiftungen sowie der beteiligten Systemlieferanten unterstützt. Die Technik der ersten Teilanlage stammt von der Firma Insolight aus dem Waadtland.