Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes, richtete in seiner Begrüssungsrede am Strickhof Lindau motivierende Worte an die Absolventen. Die Schlussfeier sei eine gute Gelegenheit, zu danken und zu loben. Lob könne man nie genug verteilen. «In diesen bewegten Zeiten mit den vielfältigen, auch politischen Herausforderungen gilt es, sich und der Familie besonders Sorge zu tragen. Die Familie ist das tragende Element der landwirtschaftlichen Betriebe.»

Landwirtschaft wird ernst genommen

Der Gastreferent Ernst Stocker, Finanzdirektor des Kantons Zürich, führte als Meisterlandwirt bis ins Jahr 2007 nebenberuflich einen Landwirtschaftsbetrieb. Inzwischen hat sein Sohn den Hof gepachtet, Ernst Stocker hilft nach wie vor mindestens einmal pro Woche bei den Stallarbeiten mit. Er betonte, dass ihn seine Frau in seiner aktiven Zeit als Landwirt immer bestens vertreten habe, insbesondere bewies sie ein besonders gutes Gespür in der Tierbeobachtung, was hilfreich war. 

Als Exekutivpolitiker komme er häufig mit Professoren, und Akademikern ins Gespräch. Dabei fehle ihm gelegentlich diese Bodenhaftung, die Verbundenheit mit der Scholle. Er habe in seiner beruflichen Laufbahn, unter anderem  als Volkswirtschaftsdirektor und seit 2015 als Finanzdirektor, nie den Eindruck erhalten, dass er aufgrund seines bäuerlichen Hintergrundes nicht ernst genommen wurde – ganz im Gegenteil.  An die angehenden Meisterlandwirt(innen) gewandt, meinte Stocker deshalb: «Sie haben es nun in der Hand, wie Sie mit Ihrem Meistertitel Ihre Zukunft selbst gestalten. Vieles ist möglich, auch Sie haben alle Chancen.»

Zu den Herausforderungen des Kantons Zürichs, dem fünftgrössten Landwirtschaftskanton, gehören der Klimaschutz mit Verbesserungen in der Stickstoff-Effizienz, Precision Farming und zielorientierter Biodiversitätsförderung, betonte Stocker.

Agil und gut vernetzt bleiben

Der neue Präsident der SBV-Prüfungsleitungskommission, Hansruedi Häfliger, thematisierte die Bedeutung eigener Spuren und empfahl den neuen Meister(innen): «Setzt eure Energie in die eigenen Talente und Fähigkeiten und werdet darin die Besten. Hinterlasst eigene Spuren und respektiert dabei trotzdem die Leistungen eurer Vorgänger und Berufskollegen.»

Die Schweizer Landwirtschaft brauche bestens ausgebildete, agile und gut vernetzte und dabei bodenständige Leistungsträger(innen). Die zukünftigen Meister(innen) würden zwar nicht weniger gefordert sein, aber dieses immerhin im schönsten Beruf der Welt.

Jeannette Zürcher-Egloff, Vize-Präsidentin des Schweizischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV), gratulierte und bedankte sich gleichzeitig bei den Bäuerinnen und Bauern, welche sich in den Wochen vor der Abstimmung am 13. Juni mit originellen und innovativen Ideen und Auftritten engagierten. Nach der Abstimmung sei jedoch vor nächsten landwirtschaftsrelevanten Abstimmungen: «Es bleibt auch künftig wichtig, zu kommunizieren und den Konsumenten unsere Produktion zu erklären.»

Fabian Wandeler mit 5.8 Jahrgangsbester

Auch in diesem Jahr zeichnet die Schweizer Agrarmedien AG, zu der auch die BauernZeitung gehört, die besten Absolventen für herausragende Leistungen mit dem Agrarmedienpreis aus. Fabian Wandeler aus Gunzwil im Kanton Luzern schloss mit der Bestnote 5.8 ab. Severin Kälin aus Immensee im Kanton Schwyz erreichte die Note 5.6. Die offizielle Übergabe der Agrarmedienpreise erfolgt am 17. September auf der Redaktion der Agrarmedien in Bern.

Aufgrund der Pandemie-Situation wird die Feier für Meisterlandwirt(innen) und diplomierte Bäuerinnen  an zwei Standorten durchgeführt. Nach der Feier am Strickhof werden weitere sieben Frauen und 33 Männer sowie zwei  diplomierte Bäuerinnen am 3. September am Inforama Rütti geehrt.

Die am Strickhof diplomierten Absolvent(innen)
Christian Abderhalden, Alt St. Johann SG; Martin Amgarten, Lungern OW; Marco Angst, Will ZH; David Bachmann, Meisterschwanden LU; Ueli Bachofner, Fehraltdorf ZH; Andreas Ball, Brütten ZH; Roman Bingisser, Pfäffikon SZ; Christian Brun, Schwarzenberg LU; Peter Brunner, Ganterschwil SG; Thomas Bucher, Marbach LU; Tobias Bürgi, Feusisberg SZ; Peter Bürgi, Kägiswil OW; Ramon Bürgler, Illgau SZ; Linus Camenzind, Zugerberg ZG; Serge Duperrex, Knonau ZH; Lukas Durrer, Kerns OW; Elias Egli, Steinmaur; Marco Engi, Tchiertschen GR; Erich Fankhauser, Hasle LU; Roman Furrer, Gunzwil LU; Stefan Geissmann, Untervaz GR; Thomas Haas, Obernau LU; Abraham Hauser, Au ZH; Severin Kälin, Immensee SZ; Philipp Käch, Buttisholz LU; Roger Kempf, Isenthal UR; Florian Koch, Hasle LU; Thomas Kuhn, Dietwil AG; Adrian Lüscher, Maschwanden ZH; Ulrich Marti, Lanzenneunforn TG; Peter Mathis, Stels GR; Roland Meienberg, Menzingen ZG; Madeleine Mihel, Ramsersberg OW; Max Müller, Unterschächen UR; Bruno Nötzli, Pfäffikon; Monika Omlin, Sachseln OW; Sergio Pedroni, Vicosoprano GR; Daniel Portmann, Hasle LU; Samuel Reichmuth, Unteriberg SZ; Bernhard Schelling, Siblingen SH; Silvan Schmid, Baar ZG; Christian Schönbächler, Egg SZ; Sven Seeli, Waltensburg GR; Ruedi Stadler, Weingarten-Kalthäuser TG; Lukas Stocker, Hünenberg ZG; Valentin Stocker, Eschenbach LU; Raphael Stofer, Neuenkirch LU; Robert Wagner, Ennetmoos NW; Fabian Wandeler, Gunzwil LU; Simon Widmer, Eschenbach LU; Lukas Zimmermann, Dierikon LU; Silvan Zimmermann, Stans NW.