Der Stiftungsrat der Agrisano Stiftung blickt auf ein durchzogenes Jahr zurück. Einerseits erfreut er sich an einer solid finanzierten Agrisano. Als Unternehmensstiftung und als solche Eigentümerin der Agrisano Krankenkasse AG und der Agrisano Versicherungen AG weist sie einen stabilen Versichertenbestand aus, heisst es in einer entsprechenden Mitteilung.

Ein leichter Rückgang bei der Krankenpflegeversicherung

Bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung hat die Agrisano im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang zu verzeichnen, zählt aber immer noch rund 133'000 Versicherte. Andererseits wurde das Ergebnis sehr negativ von den Kapitalmärkten beeinflusst, die im 2022 durch die geopolitischen Krisen, die Inflation und einer geldpolitischen Zeitenwende in allen Anlagekategorien beeinflusst wurden. Zugelegt hat die Agrisano bei den speziell für die landwirtschaftliche Bevölkerung konzipierten Zusatzversicherungen.

Gewinn der Agrisano Stiftung von 1 Million Franken

Das Geschäftsergebnis der Agrisano Stiftung weist einen Gewinn von rund 1 Mio. Franken aus. Bei der Agrisano Versicherungen AG beträgt der Gewinn 4,2 Mio. Fr. Die Agrisano Krankenkasse AG blickt auf ein negatives Geschäftsjahr zurück und schliesst bei einem Prämienvolumen von 463 Mio. Fr. mit einem Verlust von 54,7 Mio. ab. Dieses Ergebnis ist vor allem auf den Anlageverlust von 57,9 Mio. zurückzuführen, denn die obligatorische Krankenpflegeversicherung selbst weist ein positives Betriebsergebnis von 2,9 Mio. aus. Der Verlust wird den Reserven entnommen.

147.80 Franken pro versicherte Person im Durchschnitt

Das Eigenkapital ist bei allen drei Unternehmungen stabil kapitalisiert, schreibt die Stiftung in einer Mitteilung. Hervorzuheben seien die im Branchenvergleich sehr tiefen Verwaltungskosten, wie die Agrisano weiter schreibt. Die Pro-Kopf-Ausgaben in der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung betragen nur 147.80 Franken pro versicherte Person. Die Verwaltungskosten der Agrisano liegen erneut deutlich unter dem schweizerischen Durschnitt von 198 Franken (2021).

«Wir müssen bei der Strategiewahl achtsam bleiben»

«Der Konflikt in der Ukraine wirkt sich nach wie vor auf den Geschäftsgang der Agrisano aus, insbesondere aufgrund instabiler Finanzmärkte und einer inflationären Tendenz», sagt Francis Egger, Präsident der Agrisano Stiftung. «Mehr denn je müssen wir bei der Strategiewahl wachsam bleiben, die Qualitätsarbeit weiterführen und nahe bei unseren Kund(innen) bleiben, um das Vertrauensverhältnis aufrecht zu erhalten.» Seit ihrer Gründung konzentriere sich die Agrisano auf die landwirtschaftliche Bevölkerung.