An der Delegiertenversammlung von Bio Suisse am 13. April 2022 gab es unter anderem die Frage zu klären, wie Bio Suisse zu einem Enhornungsverbot steht. Der Antrag der Mitgliedorganisation «Schweizer Bergheimat» für ein solches Verbot wurde aber von den Delegierten abgelehnt. Sie folgten somit der Empfehlung des Vorstandes.

Warten auf hornlose Stiere

Langfristig wolle Bio Suisse das Enthornen wohl verbieten, heisst es in der Mitteilung zur Delegiertenversammlung. Allerdings stünden aktuell noch nicht für alle Rinder-Rassen genetisch hornlose Stiere zur Verfügung, die den Aufbau hornloser Herden erlauben würden. Stattdessen wolle man Betriebe unterstützen, die behornte Kühe halten und so auf Freiwilligkeit setzen.

Null Treibhausgase: Ambitioniert, aber möglich

Die Bio-Suisse-Delegierten stimmten an der Delegiertenversammlung für die Verankerung des Klimaschutzes als Grundsatz in den Richtlinien. Wichtigstes Ziel dabei sei die Reduktion der Treibhausgasemissionen in Richtung Netto Null bis 2040. Diese Ambition bezieht sich laut Bio Suisse auf die gesamte Biolandwirtschaft und gilt nicht für jeden einzelnen Betrieb, da diese unterschiedliche Voraussetzungen und Möglichkeiten haben. 

Die Bio-Bäuerinnen und -Bauern betonten, dass sie dabei auf die Unterstützung der Partner in Verarbeitung und Handel angewiesen seien, um die Ziele zu erreichen.

Für den Entscheid stützt sich Bio Suisse unter anderem auf eine Vorstudie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, die aufzeigt, dass im Biolandbau Netto-Null-Treibhausgasemissionen möglich, aber sehr ambitioniert sind.

Hors-Sol-Verbot bestätigt

Hors-sol-Pflanzen und die vollständige Trennung der Wurzeln vom Boden seien bei Bio Suisse schon immer verboten gewesen, die Richtlinien zur Umsetzung jedoch nicht eindeutig. Um Klarheit zu schaffen, zum Beispiel für Bio-Kontrolleur(inn)en, wurden der Grundsatz und diverse Weisungen überarbeitet und geschärft, was von den Delegierten angenommen wurde.

Dora Fuhrer neu im Vorstand

Die freie Stelle im Vorstand nach dem Rücktritt von Monika Rytz-Stemplinger geht an Dora Fuhrer aus Burgistein, Kanton Bern. Die 33-jährige Agronomin ETH führt dort gemeinsam mit dem Bruder einen Bio-Betrieb und ist Bio-Kontrolleurin.