Seit knapp fünf Jahren ist Barto, der «digitale Hofmanager» mit seinem Angebot auf dem Markt. Seither habe man das Angebot deutlich ausbauen können, rühmte Präsident Christian Schönbächler an der Generalversammlung des Unternehmens vom vergangenen Freitag, 26. Mai in Aarau.

Längerfristiges Ziel: 26'000 Kunden

«Speziell im Pflanzenbau bieten wir ein ganzes Paket an Werkzeugen, welches die täglichen Aufgaben stark vereinfacht», sagte Schönbächler. Auch in der Tierhaltung gehe es vorwärts. Der «Rumiplan» von UFA, Melior und Agridea sei ein Musterbeispiel «was herauskommen kann, wenn diverse Akteure zusammenarbeiten und ihr Wissen in einem digitalen Baustein bündeln», so Schönbächler.

Das wachsende Angebot stösst aber nach wie vor auf ungenügende Akzeptanz in der Branche. Derzeit verfügt man über gut 4000 Kunden, wie Schönbächler auf Nachfrage sagte. In den letzten Monaten habe es ein starkes Wachstum gegeben. Mittelfristig strebe man 12'000 und längerfristig 26'000 Kunden an. Der bescheidene Zuspruch hat auch ein Loch in der Rechnung hinterlassen. Der Ebit belief sich im vergangenen Jahr auf - 2,29 Mio Fr. Der Bilanzverlust auf 9,7 Mio Fr.

«Noch wenig Druck da»

Befragt nach den Gründen meinte Schönbächler, aktuell sei in der Landwirtschaft noch wenig Druck da, um auf die digitale Datenverarbeitung umzusteigen. Eine Hürde sei auch, dass der Initialaufwand für die Einrichtung der Systeme noch so gross sei, dass viele noch abwarten. Die angestrebten Schnittstellen mit kantonalen Direktzahlungs-Systemen werde es aber einfacher machen für die Betriebe, ihre Eintragungen vorzunehmen.

Sein Ziel längerfristig sei, dass 100 Prozent der Administration auf dem Betrieb über Barto erledigt werden könne, sagte Schönbächler. Er selber benütze auf seinem Betrieb in Einsiedeln Auslaufjournal, Feldkalender und Rumiplan. Barto sei aber nicht nur eine digitale für spezialisierte und grosse Betriebe, auch den kleineren, weniger spezialisierten Betrieben solle das Leben erleichtert werden. «Primär wollen wir Nutzen stiften für Bäuerinnen und Bauern».

Schon 12 bis 13 Millionen Franken investiert

Das Aktionariat von Barto hat einer weiteren Finanzierungsrunde über 4,6 Mio Fr. in Aarau einstimmig zugestimmt. Mit dieser dritten Runde belaufe sich das bisher einbezahlte Kapital auf zwischen 12 und 13 Mio Fr. Er gehe stark davon aus, dass damit das nötige Kapital für den Break Even geleistet sei, sagte Schönbächler. Er erklärte, man sei auch offen für neue Aktionäre. Dabei sei es selbstverständlich auch möglich und erwünscht, dass auch Konkurrenten der bestehenden Aktionäre mitmachen. Es sei auch kein Problem, wenn mehrere Unternehmen dasselbe Angebot auf die Plattform stellten. Wichtig sei vor allem die Vernetzung untereinander.