Der Rindviehbestand in der Schweiz sinkt weiter. Im August dieses Jahres wurden hierzulande noch 512'681 Milchkühe gehalten, rund 10'000 weniger als vor einem Jahr. Auch mit Einbezug der Kategorie «Andere Kühe» sinken die Bestände. Insgesamt sind bei Identitas im August dieses Jahres 655'782 Kühe gemeldet, rund 4000 weniger als vor einem Jahr. Dies wirkt sich auch auf die Geburtenzahl aus, die deutlich gesunken ist. In der Folge wurde nun im dritten Quartal auch weniger Rindvieh geschlachtet. Leicht gestiegen gegenüber dem Vorjahr sind hingegen die Schlachtgewichte.

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Weniger Kuhfleisch

Die gesamte Auswertung bis Mitte Oktober zeigt, unter dem Strich wurde heuer etwas mehr Rindfleisch produziert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ein Plus von 1656 Tonnen verzeichnet die inländische Rindfleischproduktion bis Oktober. Dabei wurden 470 Tonnen weniger Kuhfleisch produziert, hingegen 2125 Tonnen mehr Fleisch von Bankvieh. Dies wirkt sich auch beim Kalbfleisch aus. Dort hat die Anzahl der weiblichen Mastkälber deutlich zugenommen, während die Munikälber vermehrt in die Grossviehmast gingen und seltener in die Kälbermast.

Mehr Kälber

Insgesamt stieg die Kalbfleischproduktion heuer bis September um 274 Tonnen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Betrachtet man nur das dritte Quartal, sind die Kälberschachtungen von Juli bis September allerdings deutlich tiefer als im Vorjahr. Damit trat die Saisonalität der Kalbfleischproduktion wieder deutlicher zutage. Dennoch blieb der Preis für die Schlachtkälber in dieser Zeit deutlich tiefer als in anderen Jahren. Noch ausgeprägter war in diesem Zeitraum der Rückgang der männlichen Mastkälber. Ganze 1153 männliche Mastkälber wurden von Juli bis September weniger geschlachtet als im Vorjahr. Dafür wurden 406 weibliche Kälber mehr geschlachtet. Mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 127 kg sind sie rund 2 kg leichter als ihre männlichen Artgenossen.

Mehr Bankvieh

Beim Bankvieh ist das Angebot insgesamt bisher  heuer höher als im vergangenen Jahr. Hier fand eine Verlagerung hin zu älteren und schwereren Tiere statt. Somit wurde insgesamt auch mehr Fleisch in den Kategorien Muni, Ochsen und Rinder produziert. Betrachtet man jedoch nur das dritte Quartal, ging auch in dieser Kategorie die Anzahl Schlachttiere leicht zurück. Durch die höheren Schlachtgewichte wurde schlussendlich im dritten Quartal leicht mehr Fleisch produziert. Dies ist der Kategorie Ochsen zuzuschreiben. Während weniger Muni und Rinder geschlachtet wurden, sind deren Anzahl und Schlachtgewicht gestiegen.

Weniger Schaf und Schwein

Die Fleischproduktion hat im August bei den Mastpoulets um 1,9 % abgenommen, bei den Truten gar um 9,3 %. Bei den Mastpoulets ergibt sich damit eine stetige leichte Abnahme der Produktion seit Beginn dieses Jahres.

Besonders deutlich ist der Rückgang der Fleischproduk­tion im September bei den Schweinen, wo 14,4 % weniger als im gleichen Monat des Vorjahres geschlachtet wurden. Bei  den Schafen beträgt dieser Rückgang ebenfalls 14,9 %. Hier sind ebenfalls die Schlacht­gewichte heuer etwas tiefer.

Bei den Schweinen ist das Niveau der Produktion in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen. Im dritten Quartal 2023 wurde 10,5 % weniger Schweinefleisch als im dritten Quartal 2022 produziert. Dazu beigetragen hat auch hier der Rückgang der Schlachtgewichte gegenüber dem Vorjahr, wo der Rückstau der Schlachttiere für steigende Gewichte gesorgt hatte.