Lebensmittel kaufen Schweizerinnen und Schweizer zwar noch immer mit Vorliebe in einem Laden, doch auch dieses Segment ist nicht vom Boom der Online-Märkte ausgenommen. Gemäss einer Kundenbefragung im Auftrag der Detailhandelsorganisation Swiss Retail Federation decken sich 84 Prozent der Bevölkerung vor Ort mit Brot, Milch oder Gemüse ein, 14 Prozent bestellen zusätzlich Lebensmittel online, aber nur zwei Prozent setzen dafür voll auf digitale Kanäle.

Labels sind zwar wichtig, aber oft unverstanden

Bei der Frage, wie der Einkaufskorb gefüllt wird, scheinen die Kampagnen zur Vermeidung von Food Waste Wirkung zu zeigen: Die Umfrage-Teilnehmenden kaufen nach eigenen Angaben Produkte mit kürzerer Haltbarkeit oder kleineren Mängeln, damit diese nicht weggeworfen werden. Unter den beachteten Merkmalen zur Nachhaltigkeit wurde dieses am häufigsten genannt, gefolgt von Labels oder Zertifizierungen und der allgemeinen Bereitschaft, mehr für nachhaltige Produkte zu bezahlen.

Dass Labels demnach Beachtung finden, hat einen leicht schalen Beigeschmack. Im Weiteren zeigte die Untersuchung gemäss Mitteilung nämlich, dass ein Viertel (26 Prozent) der Kundinnen und Kunden die Bedeutung der ihnen bekannten Labels nicht genau kennen.

Der Preis bleibt (mit)entscheidend

Nur ein Viertel der Befragten stellt die Wichtigkeit von Labels über jene des Preises. Für 38 Prozent ist der Kaufentscheid ein Zusammenspiel von Preis und Labels, 37 Prozent richten sich eher oder viel stärker nach dem Preisschild. Aber auch die Zahl jener, die von sich sagen, Nachhaltigkeit spiele für sie beim Einkaufen keine Rolle, ist mit 13 Prozent klein.

Die Umfrage wurde von der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman im Auftrag der Swiss Retail Federation mit einer repräsentativen Stichprobe aus der Deutsch- und französischen Schweiz im November 2021 durchgeführt. Es wurden 2'094 Personen befragt.

Wer ist die Swiss Retail Federation?

Die Swiss Retail Federation ist der Verband der Detailhandelsunternehmen. Dazu gehören stationäre wie auch Online-Anbieter und mit Farmy ist auch ein digitaler Hofladen dabei. Weitere Mitglieder sind Volg, Aldi, Lidl und Landi, Coop und Migros gehören nicht dazu.