Für Animal Rights Switzerland (ARS) und Pour l’Egalité Animale (PEA) steht fest, dass Fleisch sowieso nie die erste Wahl fürs Tierwohl sein kann. «Fleisch gehört zum Schlechtesten, was man aus Tierschutzsicht kaufen kann», wird die stellvertretende Geschäftsführerin der ARS, Céline Schlegel, in einer Mitteilung zitiert. Pflanzliche Lebensmittel seien eindeutig besser für die Tiere und die Werbung unter dem Slogan «der 5-Sterne-Schinken fürs Tierwohl» absurd. Ausserdem werde damit ein «falsches Zeichen» gesetzt.
Aussage sei klar genug
Dass die 5-Sterne-Bewertung in dieser Hinsicht eher an Kichererbsen statt an Schinken gehen sollte, dem stimmt die Lautbarkeitskommission offenbar nicht zu. Gemäss Mitteilung der Tierschützer ging die Behörde nicht auf ihre Argumentation ein und hat ihre Beschwerde abgewiesen. Es sei für Aussenstehende klar genug, was die Migros sagen will, so die Begründung gemäss ARS und PEA.
Bewertung sei undurchsichtig
In der Westschweiz gab es eine öffentliche Demonstration gegen die Schinkenwerbung unter der Führung von PEA. Tote Tiere seien nicht glücklich und glückliche Tiere wollten nicht sterben, so die Botschaft. Es sei nicht möglich, ein Tier «mit Respekt auszubeuten».
Bericht «Aufgedeckt»Wie Fleischwerbung funktioniert – und was Proviande anders macht Die PEA hat ausserdem nach eigenen Angaben den M-Check im Detail analysiert. Die Methode zur Bewertung des Tierwohs ist von der Berner Fachhochschule HAFL entwickelt worden, umfasst bis zu zehn verschiedene Faktoren wie Auslauf, Medikamenteneinsatz oder Transport und basiert auf von der Detailhändlerin selbst erhobenen Daten. Das Fazit von PEA: Die zugänglichen Daten sind lückenhaft und die Bewertung lasse wichtige Aspekte des Tierwohls wie chronisches Leiden oder Schlachtpraktiken ausser Acht.
Kontakt zur Migros aufgenommen
Nun stehe man in direktem Kontakt zur Migros, um mehr Transparenz, eine Änderung des Bewertungssystems sowie «das Ende der Instrumentalisierung des Tierschutzes zu Werbezwecken» zu erreichen.
