So etwas habe er noch nie erlebt, sagt Cornel Andermatt vom Sternenhof in Baar. Am 24. Juni war der Schadenexperte auf dem Hof. Wie gross der Ausfall wirklich ist, und wie es mit einzelnen zerhagelten Kulturen weitergehe, könne er noch nicht definitiv sagen.
Zug stark betroffen
Der Hagelzug vom Montagabend 21. Juni hat im Zugerbiet grosse Schäden verursacht, betroffen war die Region Zug, Rotkreuz, Buonas, Baar, Sihlbrugg. Das Unwetter sei vom See her gekommen, zum Hagel auch starker Wind, was zu noch mehr Schäden führte, erzählt Andermatt. In der 60 Aren grossen Obstanlage sei das Plastik- und Hagelschutznetz bei den Kirschen zerfetzt worden. Die zerhackten Kartoffelstauden habe er sofort mit Fungizid behandelt. Auch die Blätter der 30 Aren Kürbisse wurden zerhackt, hier hofft er auf neue Blattausschläge, ansonsten werde er wohl nachsäen.
Unterschiedlich stark betrofffen sind die fünf Hektaren Mais. «Die Stirzel stehen noch, aber mit wenigen Blättern dran». Die jüngsten Flächen im Dreiblattstadium könne er wohl belassen. Bei den schon etwas älteren Pflanzen im Fünfblattstadium seien die Blätter stark zerhackt, hier sei noch offen, ob er auf eine Nachsaat setze. Das müsste dann aber wohl nächste Woche sein. Anfang Juli noch Mais zu säen sei schon noch möglich, es brauche aber eine voralpine Sorte mit kurzer Vegetationszeit, sagt Andermatt, der nebenberuflich bei der Landi Zugerland in Rotkreuz arbeitet.
Hochzeitsbaum umgehauen
Zerfetzt hat es auf dem Sternenhof auch das Grasland, da werde er mit dem Lohnunternehmer entscheiden, was zu tun sei. Der starke Wind habe sogar ihren Hochzeitsbaum umgehauen, eine Linde nach 23 Jahren. Und die Rinder seien auch noch durchgebrannt und Richtung Dorf gerannt, schliesst Bauer Andermatt die umfangreiche Schadensbilanz auf seinem Betrieb. Der Sternenhof in Baar umfasst 40 ha LN mit Jungviehaufzucht, Mutterkuhhaltung, Ackerbau und Obst. Viel wird direkt vermarktet, auch im Hofladen, so Gemüse, Früchte, Obst, Eier und Fleisch.