Noch sind die Masken nicht erhältlich, Zelp (die Abkürzung steht für zero emission lifestock project) testet sie aber aktuell Prototypen, schreibt Agrarheute. Gemäss der Website des Start-ups ist das Ziel des Ganzen, mit den Masken der Vision einer Welt näher zu kommen, in der Nutztiere nicht länger ein signifikanter Faktor für die Klimaerwärmung sind.

Methan wird oxidiert

Laut Zelp entweichen 95 Prozent des von Kühen ausgestossenen Methans durch Mund und Nase. Die vom Unternehmen entwickelte Maske messe, sammle und oxidiere das Methan, laut Agrarheute sollen rund 30 Prozent des Methans gefiltert werden. Man arbeite aber an Verbesserungen, um auf 60 Prozent zu kommen. 

Mit Ventilatoren und Solarpanels

Betrieben werden die in der Maske laufenden Verntilatoren mit Solarenergie. Der Atem werde damit in kleine Kammern geleitet, wo ein chemischer Prozess dann aus dem Methan CO2 herstellt. Dabei handelt es sich zwar auch um ein Treibhausgas, es ist aber weniger klimaschädlich als Methan.

Ab dem 6. Monat

Zelp empfiehlt, die Maske Kälbern etwa ab dem sechsten Monat überzuziehen. Man könne sie an den üblichen Halftern oder Halsbändern befestigen und an verschiedene Kopfgrössen anpassen. Fünf Jahre soll das kleine Gerät ohne Unterbruch oder Aufladen laufen können. 

Das Tierwohl liege ihnen am Herzen, schreibt Zelp. Schliesslich kommen seien die beiden Gründer auf einer argentinischen Farm aufgwachsen und die Viehzucht sei eine alte Familientradition.

Atemdaten für mehr Tierwohl

Man erhofft sich, über den Atem neue Daten sammeln zu können, um damit etwa Krankheiten beim Vieh zu erkennen, die Verdauung zu analysieren oder die Fütterung zu optimieren. Versuche in Grossbritannien und Argentinien haben laut Zelp keinen Einfluss der Masken auf das (Fress-)Verhalten, die Fleisch- oder Milchproduktion oder Muster des Wiederkäuens ergeben. Letzteres gelte als der sensitivste Indikator für Stress.

41 Euro pro Kuh und Jahr

100 Gramm schwer und 41 Euro teuer ist die Kuh-Maske. Zwar wirbt Zelp damit, man werde in Zukunft einen Mehrwert mit Produkten von «emissionsärmeren Kühen» bekommen können, noch ist das aber Zukunftsmusik.