Obstbaudienstleister Manuel Estermann aus Rain stellte drei spannende Verfahren der Baumstreifenpflege und ihre Kombinationsmöglichkeiten vor. Grundsätzlich müsste die Grasnarbe mindestens einmal jährlich geöffnet werden, damit Verfilzung und Mäusedruck entgegengewirkt werden könne. Damit die Geräte gut funktionierten, sei beim Planen einer Neuanlage auf den Baumabstand und die Bewässerung, welche mindestens einen halben Meter ab Boden installiert werden sollte, zu achten.
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Stickstoffmobilisierung durch Krümler-Hackgerät
Die Vorzüge des Krümler-Hackgerätes hätten sich in den vergangenen trockenen Wochen deutlich gezeigt. Die abgeschälte Grasnarbe sei vollkommen austrocknet, was zu einer lang andauernden Wirkung führte. Diese Bodenbearbeitung mobilisiere viel Stickstoff, was den Einsatz im Frühjahr interessant mache. Nach dem längsten Tag solle man im Kernobstanbau aber darauf verzichten.
Vorteile bei Trockenheit ducht das Hacken
Die Arbeit mit dem Krümlergerät habe noch weitere Vorteile: Da das Gerät die Grasnarbe in etwa fünf Zentimeter Tiefe abschneide, werde die Kapillarwirkung im Boden unterbrochen und somit die Verdunstung minimiert. Das könne gerade in einem trockenen Jahr wertvoll sein. Mit dem präsentierten doppelseitigen Stocker-Hackgerät benötige man rund 1,5 Stunde pro ha, was zu Kosten von gegen 350 Franken pro ha und Durchgang führe. Gute Resultate zeigten sich auch im Sortenblock, wo im April einmal mit dem Stromgerät gearbeitet wurde. Estermann behandelte die Reihe mit dem Gerät X-Power, welches im Besitz der Landi Aachtal ist. Das sei eines von schweizweit nur zwei Geräten. Feuchter Boden sei infolge besserer Leitfähigkeit von Vorteil. Ein Generator erzeuge den nötigen Strom, man arbeite im Milliampere-Bereich, um die Mikroorganismen zu schonen. Dass mit diesem Verfahren kein offener Boden entstehe, sei ein grosser Vorteil. Breitblättrige Unkräuter mit tiefen Wurzeln würden hervorragend zurückgedrängt.
Gewicht beschränkt Einsatz des X-Powers
Das Gerät benötige viel Energie, ein 90-PS-Traktor sei das Minimum. In Hanglagen käme das Gerät infolge des hohen Gewichtes an seine Grenzen. Pro ha müsse mit zwei Stunden Aufwand gerechnet werden, eine Behandlung inklusive Traktor und Mann koste gegen 500 Franken pro ha. Eine wertvolle Ergänzung für die beiden vorgestellten Verfahren sei das Fadenmähergerät. Mit nur 45 Minuten pro ha sei dieses leistungsfähig und mit um die 150 Franken pro ha auch die günstigste Maschine.
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Effizienter Fadenmäher mit vielen Vorzügen
Der Fadenmäher komme zum Einsatz, wenn keine Nährstoffmobilisierung mehr stattfinden solle, also vor allem ab Juni. Dieses Gerät könne bei fast jeder Witterung eingesetzt werden. Ein grosser Pluspunkt sei, dass damit Stockausschläge vor dem Verholzen effizient entfernt werden könnten.