Holzerntemaschinen stossen Abgase aus und können dem Wald schaden. Darum fordert SP-Kantonsrat Hasan Candan wieder auf altbewährte Methoden zurückzugreifen, die das Klima und den Wald schützen, berichtet 20min.

Pferde bei Holzarbeiten einsetzen

Ein Möglicher Lösungsansatz wäre laut Candan Rückpferde bei Holzarbeiten wieder vermehrt einzusetzen. So wie es früher der Fall war. Pferde seien wendiger und könnten auch im steilen Gelände eingesetzt werden, ohne dafür breite Rückegassenwege zu schlagen, um Baumstämme abzutransportieren, wie es bei Maschinen sonst der Fall ist.

Zudem sei der Transport per Pferd nachhaltiger: Es käme zu weniger Schäden, weniger Bodenverdichtung, weniger Lärm und weniger CO2-Ausstoss. Auch könnte mit Pferden fast über das gesamte Jahr Baumstämme transportiert werden, da sie nicht wie Maschinen von der Witterung abhängig sind.

Deutschland fördert bereits Pferdeeinsatz

Wie 20min berichtet, bittet der SP-Politiker die Regierung zu prüfen, wie Pferde ergänzend bei Waldarbeiten im Staatsforstbetrieb eingesetzt werden könnten. Auch, weil die Anforderungen an eine naturnahe Waldbewirtschaftung immer mehr stiegen.

Im Vorstoss schreibt Candan, dass Studien der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg (D) aufzeigen konnten, dass beim Vorliefern von Vollbäumen der Pferdeeinsatz im Vergleich zum Seilschleppereinsatz neben ökologischen auch ökonomische Vorteile besässe. Denn Schäden an Boden und Baumbestand könnten mit dem Pferdeeinsatz verhindert werden. Durch schmalere Rückegassen würde man zudem Waldfläche gewinnen. Verschiedene Bundesländer in Deutschland würden dies schon vormachen. Mit Subventionen fördern sie den Pferdeeinsatz bei der Holzernte.

Einsatz nicht überall möglich

Wie es im 20min-Bericht hervorgeht, könnte der Pferdeeinsatz allerdings nicht überall funktionieren. Neben Effizienz- und Kostendruck spielt eine schwierige Topografie einer breiten Anwendung entgegen. Der Pferdeeinsatz sei daher nur in einfachen Verhältnissen und im Arbeitsverfahren in Teilschritten sinnvoll, äussert sich Forstbetriebsleiter Erwin Meier vom Luzerner Staatsforstbetrieb dazu.

Zudem bräuchten Pferde und Pferdeführer eine entsprechende Ausbildung. Darin müsse zuerst investiert werden. Einzelne spezialisierte Unternehmen würden heute aber das Holzrücken mit Pferden auf dem freien Markt bereits anbieten, so Meier. 

Man nehme aber die Bodenverdichtung ernst. Es wurden in letzter Zeit viel Sensibilisierungsarbeit bei den Waldbesitzern geleistet. Dort wo es möglich ist, würden ausgehend von Waldstrassen Rückegassen angelegt – nur auf diesen bewegten sich die Forstarbeiter mit den Maschinen. Nach dem Fällen würden Äste auf der Rückegasse eingesetzt, um einen Schutzteppich für den Boden zu bilden.