«Alle hier gezeigten Motormäher sind gut – auf welchen die Wahl fällt, muss jeder und jede für sich entscheiden, schliesslich muss die Maschine den eigenen Bedürfnissen entsprechen», sagte Urs Chrétien von Pro Natura Baselland anlässlich einer Tagung und einer Maschinendemonstration im solothurnischen Balsthal.
Vorgestellt wurde an der Tagung «Mähen am Hang» ein vielversprechendes Vorzeigeprojekt des Kantons Baselland, das von Pro Natura unterstützt wird und an dem nun auch im Kanton Solothurn Interesse besteht. Konkret geht es dabei um die Erhaltung artenreicher Grenz-ertragsflächen, die durch Verbuschung zunehmend unter Druck geraten. Wie Urs Chrétien deutlich machte, fehlen zur Bewirtschaftung Arbeitskräfte, geeignete Weidetiere und passende Maschinen.
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Ab ins Gelände
Im Rahmen der Tagung wurden demnach nicht nur themenspezifische Referate gehalten, sondern auch Maschinen vorgeführt, die die Arbeit im steilen Gelände erleichtern. Sechs Firmen hatten am Nachmittag die Gelegenheit, entsprechende Geräteträger bei der Arbeit am Hang zu zeigen.
Trotz der dunklen Wolken, die über das Mittelland zogen und Regen ankündigten, zeigten sich die Organisatoren zuversichtlich: Die Geräteträger standen in Reih und Glied bereit und das Publikum wartete gespannt auf die kurzen Präsentationen, die die Vertreter der einzelnen Hersteller zu ihren Produkten hielten. Auch ein Hang zum Mähen war definiert worden; dort sollten die Maschinen ihre Tauglichkeit im Anschluss unter Beweis stellen.
Gemacht für steile Lagen
Folgende Hersteller zeigten ihre Mäher dem Publikum:
Ibex: Die Ibex-Mäher des österreichischen Herstellers Terratec Maschinenbau GmbH sind eigens für den Einsatz in Steillagen ausgelegt. Darauf spielen sowohl der Name als auch das Design der Geräteträger an: Der lateinische Name des Gebirgssteinbocks lautet Capra ibex, folglich zieren zwei stilisierte Hörner die Front der Maschinen. Gezeigt wurde das Modell Ibex G 2 mit 23 PS (das stärkere Modell G 4 verfügt über 40 PS). Die kompakt gebaute Maschine verfügt über eine verschiebbare Achse, dank der sich auch während der Fahrt der Schwerpunkt innert weniger Sekunden wechseln lässt. Die in Balsthal vorgeführte Maschine war mit sogenannten LS-Grip-Stachelrädern bestückt, welche die Vorzüge von Luftreifen und Stachelwalzen vereinen.
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Reform: Auch der österreichische Hersteller Reform führt unter dem Namen Mototech mehrere Mäher-Modelle, die sich besonders für den Einsatz in richtig steilen Lagen eignen. In Balsthal wurden der 9 PS starke Mototech RM 8 und der RM 16.14 mit 14 PS gezeigt. Die Mäher von Reform werden von Rapid produziert, unterscheiden sich aber in einigen Punkten von den Maschinen der Schweizer Konkurrenz.
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So zum Beispiel bei der Bedienung: Der RM 16 lässt sich etwa durch eine aufgebaute Vorschubsteuerung namens «Dual Drive» sehr ergonomisch bedienen. Gesteuert wird über zwei getrennte Bedieneinheiten: Am linken Holm wird die Fahrrichtung definiert, am rechten kann die Geschwindigkeit stufenlos eingestellt werden.
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Aebi:Aebi brachte drei Combicut-Modelle mit auf den Berg in Balsthal: Den kleinen CC 110 mit einem 8 PS-Motor, den CC 36 mit einem wahlweise 14 oder 16 PS starken 1-Zylinder-Motor sowie den grösseren und schwereren CC 56, dessen 2-Zylinder-Motor 16 PS leistet. Alle Modelle verfügen über einen stufenlosen, hydrostatischen Fahrantrieb, der auf Daumendruck dosierbar ist. Die Lenkung funktioniert aktiv und reagiert schon beim kleinsten Impuls.
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Brielmaier: Der Hersteller aus dem nahegelegenen Baden-Württemberg spezialisiert sich seit jeher auf Einachs-Mäher für anspruchsvolles Gelände. Beim gezeigten Modell liegen der Antriebsstrang und der Motor auf einer Achse, dazu ist es kurz und kompakt gebaut.
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Zudem seien die Brielmaier einfach zu bedienen, wie bei der Präsentation gescherzt wurde. Im Emmental nenne man sie gar «Frauenmäher», weil sie jede Hausfrau bedienen könne, behauptete Heinz Zaugg aus Trubschachen, der den Mäher präsentierte. Dafür erntete er vom Publikum einige Lacher. Tatsächlich mähte Zaugg bei der anschliessenden Maschinendemo zügig und mit sichtlicher Freude an der Arbeit.
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Rapid: Auch die Schweizer Firma Rapid führte mehrere Modelle ins Feld, die sich bestens für die Arbeit am Hang eignen. So enthalten etwa die Monta-Modelle den Berg bereits in ihrem Namen.
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Besonders die Flexispike-Räder, die Rapid seit 2020 von einer österreichischen Firma übernommen hat, sorgen für einen guten Grip in Steillagen. Der tiefe Schwerpunkt und die breite Spur sorgen zudem für eine hohe Kipp-Stabilität. Dank der Zero-Turn-Funktion kann der Monta an Ort und Stelle wenden.
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Weiter ist der Rapid Monta entweder als Modell M mit mechanischer Ansteuerung der Fahrantriebs- und Lenkungssteuerung erhältlich, oder als Modell S, bei dem die Ansteuerung sensorisch funktioniert. Das eröffnet neue Möglichkeiten, etwa in Kombination mit einer Fernsteuerung.
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Köppl:In der Schweiz ist die deutsche Firma Köppl bislang noch wenig bekannt. Das dürften die gezeigten Mäher aber wohl bald ändern: So verfügt zum Beispiel der 23,4 PS starke Gekko über einen Hangneigungssensor und eine automatisch verschiebbare Achse. Das funktioniert auch beim Einsatz eines Trittbretts. Das Modell Gekko lässt sich bei Bedarf auch fernsteuern.
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Bei der anschliessenden Demonstration zeigte sich, dass alle gezeigten Mäher gut mit der Steigung zurechtkommen und effizient arbeiten. Mit so viel «Mäh-Power» war der definierte «Demo-Hang» innert weniger Minuten, und noch bevor allfällige Regentropfen fielen, sauber gemäht. Wie Urs Chrétien sagte, kommt es beim Mäher-Kauf nur darauf an, den passenden zu wählen.
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