Die Schweizer Armee, die ins Eidgenösische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) eingegliedert ist, verfügt über viel Land und diese bietet vielfach ideale Lebensräume. Auf Waffen, Schiess- und Übungsplätzen leben viele seltene Pflanzen- und Tierarten, die für die Erhaltung der Artenvielfalt in der Schweiz wichtig sind. Dies hat das VBS erkannt und handelt, indem das Departement einen Aktionsplan verabschiedet hat. Das dürfte auch Landwirte betreffen, die Land von der Armee pachten.

Seltene Tiere und Pflanzen fördern

Wie das VBS schreibt, hätte sich durch die militärische Nutzung vieler Bundes-Flächen auf ebendiesen ein sehr hoher Artenreichtum erhalten, der andernorts durch den Siedlungsdruck, die Landwirtschaft, Infrastrukturbauten und das Freizeitverhalten der Bevölkerung nicht mehr gegeben sei. Seit 20 Jahren verfolge das Departement deshalb das Programm «Natur – Landschaft – Armee». Im Rahmen dieses Programms wird die Nutzung durch das Militär, die Landwirtschaft und Dritte geregelt, damit die Flächen aufrechterhaten und gepflegt werden können. Wie das VBS schreibt, seien dank dieses Engagements auf den betreffenden Parzellen überdurchschnittlich häufig Vogel- und Pflanzenarten zu beobachten, die auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen. 

Drei Stossrichtungen und sieben Ziele im neuen Aktionsplan

Das Departement von Bundesrätin Viola Amherd hat nach demjenigen zu Energie und Klima nun einen zweiten Aktionsplan «Biodiuversität VBS» verabschiedet. Dabei verfolgt man drei Stossrichtungen, um bis 2027 sieben Ziele zu erreichen.

  • Stossrichtung 1: Biodiversität erfassen, erhalten und fördern
    Das VBS will die schützenswerten Lebensräume und die Artenvielfalt auf seinen Arealen  systematisch erfassen, erhalten und fördern.
     
  • Stossrichtung 2: Ökologisch wertvolle Areale schonen
    Biodiversitäts-relevante Flächen sollen mittels Nutzungsauflagen in ihrem Wert gesichert werden.
     
  • Stossrichtung 3: Sensibilisieren und informieren
    Das VBS will seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Biodiversitäts-Förderung kommunizieren und seine Mitarbeiter(innen) im richtigen Verhalten im Umgang mit schützenswerten Lebensräumen schulen.

Wie das VBS schreibt, sollen alle Ämter des Departements mit insgesamt 45 Massnahmen dazu beitragen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Darunter fallen etwa das Vermeiden von unnötigen Lichtemissionen, der richtige Umgang mit und die Beschränkung im Einsatz von Pestiziden oder die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Nutzung auf den betreffenden Flächen.