Es knistert im Kamin, Sie haben eine heisse Tasse Tee in der Hand und langsam breitet sich die Wärme aus. Das Bild sieht idyllisch aus, aber das Feuern mit Holz hat auch seine Tücken: Denn Rauch besteht unter anderem aus Feinstaub – und dieser kann durch die verschmutzte Luft in der Umwelt die Gesundheit schädigen.
Kurzfristige Symptome, wenn zuviel Holzrauch in der Luft liegt, können Kopfschmerzen oder brennende Augen sein. Langfristig können auch Lungenschäden, verschiedene Erkrankungen der Atemwege oder Krebserkrankungen auftreten.
Und kleine Holzfeuerungen, damit sind zum Beispiel Schwedenöfen oder Cheminées gemeint, sind an der Feinstaubbelastung in der Luft nicht unbeteiligt: Gemäss Bundesamt für Umwelt (Bafu) gelangt aus ihnen schweizweit mehr als doppelt so viel schädlicher Feinstaub in die Luft wie aus allen Auspuffen im Strassenverkehr.
Viel Luft, trockenes Holz und – Anfeuern von oben
Die gute Nachricht ist: Die Schadstoffbelastung kann durch richtiges Feuern deutlich veringert werden. Richtiges Feuern, das heisst in diesem Fall, dass so wenig Rauch wie möglich entsteht. Experten nennen dies «sauber» verbrennen. «Beim optimalen Verbrennungsprozess entweichen praktisch nur Wasserdampf und CO2», sagt Jonas Wieland, Kaminfegermeister in Alpnach OW und Präsident des Verbandes Schweizerischer Feuerungskontrolleur(innen) in einem Artikel des Bafu.
Wichtig dabei ist vor allem das Anfeuern von oben und nicht mehr von unten, wie viele es früher gelernt haben. Aber auch weitere Massnahmen helfen. Mit folgenden Schritten vermeiden Sie zuviel Rauchbildung beim Anfeuern:
1. Das richtige Holz
Fürs Cheminée sollte nur naturbelassenes und unbehandeltes Stückholz, das ein bis zwei Jahre trocknen konnte, verwendet werden sowie Brickets aus naturbelassenem Holz oder Tannzapfen. Die Holzscheiter dürfen ausserdem nicht zu gross sein (Experten empfehlen Scheite, die nicht breiter als eine Handfläche sind) und müssen trocken und zimmerwarm sein (kaltes Holz brennt schlecht).
Nicht verbrannt werden dürfen Papier und Karton (besser Anzündhilfen gebrauchen) sowie Holz von Kisten, Harassen oder Möbeln usw. Die Abgase der Materialien können den Ofen angreifen.
2. Vorbereitung ist die halbe Arbeit
Das heisst also, das Holz am besten am Vortag nach drinnen holen – so kann es die Zimmertemperatur annehmen.
Ebenfalls sollte der Ofen regelmässig gewartet werden. Ablagerungen von Russ führen dazu, dass die Luft weniger gut zirkulieren kann und der Ofen die Wärme schlechter transportiert. Im schlimmsten Fall kann sogar ein Kaminbrand entstehen. Wird der Ofen oft gebraucht, sollte er ein- bis zweimal im Jahr gereinigt werden. Sonst genügt eine Kontrolle pro Jahr und alle drei bis fünf Jahre eine Reinigung, wie die Luftreinhalte-Fachstellen der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein in einer Broschüre schreiben.
3. Richtiges Anfeuern
Nun kann es also los gehen – doch zuerst sollten Sie dafür sorgen, dass genug Luft ans Feuer kommt: Die Asche, die sich noch im Ofen befindet, sollte entfernt werden, die Luftzufuhr muss durch offene Luftklappe und Ofenschieber sichergestellt werden.
Das Holz nun aufschichten. Im Merkblatt von Holzenergie Schweiz befindet sich eine detaillierte Anleitung für das «Anfeuern von oben»:
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Das Holz sollte abbrennen von oben nach unten, wie eine Kerze. Das vermindert die Rauchbildung in der Anfeuerungsphase zum grössten Teil und in der Abbrandphase entweicht kein sichtbarer Rauch. Das Feuer ist nach etwa 15 Minuten rauchfrei.
Folgende Punkte müssen aber laut Merkbatt ebenfalls beachtet werden:
- Luftklappe und Kaminschieber während des ganzen Verbrennungsprozesses geöffnet lassen.
- Feuer nie durch Schliessen der Luftzufuhr oder der Kaminklappe drosseln.
- Luftklappen erst schliessen, wenn die Glut kaum mehr sichtbar ist, damit der Ofen nicht zu rasch auskühlt. Kaminschieber erst schliessen, wenn keine Glut mehr erkennbar ist.
Schauen Sie dazu auch das Experten-Video an:
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Am Schluss bleibt nur noch die Frage: Wohin mit der Asche? Sie weist diverse Schadstoffe, unter anderem auch Schwermetalle, auf, deshalb sollte sie immer mit dem Hauskehrricht entsorgt werden. Als Dünger eignet sie sich wegen den schädlichen Stoffen nicht. Bis zur Entsorgung sollte die Holzasche zum Auskühlen in einem Metallgefäss gelagert werden.
Links zum Thema:
Hier finden Sie das Merkblatt «Richtig Anfeuern» und weitere Merkblätter
Weitere Informationen:
www.fairfeuern.ch
www.point-of-fire.ch/zuhause