Kürzlich gab es Meldungen über einen Feuerteufel im Kanton Solothurn, der Bauernhäuser in Brand setzte. Via Newsletter informiert der Solothurner Bauernverband über den passenden Versicherungsschutz. Wie Lukas Nussbaumer von der Emmental Versicherung in einem Beitrag ausführt, kann man sich auf den Ernstfall versicherungstechnisch vorbereiten.

Den ganzen Wert versichern

Einerseits sollte laut Nussbaumer darauf geachtet werden, denn Betrieb korrekt zu versichern. Das bedeute zum Beispiel, das landwirtschaftliche Inventar zu seinem ganzen Wert zu versichern (Vollwert). Bei zu tiefer Versicherungssumme drohe im Schadensfall eine Kürzung infolge Unterversicherung. «Ein Landwirt sollte sich darum auch bei grösseren Anschaffungen direkt mit seinem Versicherungsberater in Verbindung setzen», empfiehlt der Fachmann. Ausserdem sei es ratsam, bei der Festlegung der Versicherungssumme eine Reserve für vergessenes Inventar und Neuanschaffungen einzuplanen.

Ans Fahrhabe denken

Im Weiteren sollte geprüft werden, ob Objekte wie Silos, Güllegruben, Fahrnisbauten, Zäune, Plastiktunnel, Teibhäuser, Hagelschutznetze und Dergleichen korrekt versichert sind. Solches Fahrnishabe sei nämlich in der Regel nicht in der Grundversicherung enthalten, sondern müsse zusätzlich versichert werden.

Als wichtig bezeichnet Lukas Nussbaumer auch die korrekte – aber nicht ganz einfache – Abgrenzung von Gebäude- und Inventarversicherungen, damit nichts vergessen geht und am Ende der Betrieb ganzheitlich versichert ist.

Mindestens 200'000 Franken für Folgekosten im Ernstfall

Die Kosten fürs Aufräumen, Transportieren und Entsorgen nach einem Brand würden oft unterschätzt, heisst es weiter. So könne die Summe für die Entsorgung im Fall eines mit Gebäuderesten und Löschwasser vermischten Heustocks schnell auf einen fünfstelligen Betrag ansteigen. «Wir empfehlen, für diese Kosten bei einem klassischen Bauernbetrieb eine Versicherungssumme von 20 Prozent der Inventar-Versicherungssumme, mindestens jedoch 200'000 Franken», schreibt der Berater.

Absichern gegen Mehrkosten

Gegen mögliche Mehrkosten oder Ertragsausfälle gilt es sich ebenfalls abzusichern. Als Beispiele werden finanzielle Ausfälle wegen fehlendem Milchgeld und Kosten für die Vieh-Verstellung genannt. In jedem Fall sei es wichtig, die aktuelle Versicherungssituation regelmässig überprüfen zu lassen, heisst es abschliessend.