Mit jeder Abzweigung wird die Strasse schmaler, bis sie irgendwann ein Feldweg über eine Kuhweide ist. Spätestens beim Tor mit der Aufschrift «Vorsicht Bulle» ist man nicht mehr sicher, ob das Navi wirklich kompetent ist. Und bevor es anschliessend stotzig hinuntergeht, sieht man von einer kleinen Plattform aus zum ersten Mal den Betrieb Müllernmoos der Familie Röösli mit dem Entlebuch im Hintergrund. Später erzählt Lorena Röösli, dass der Weg über ihre Alp geführt habe, es aber auch eine geteerte Strasse gibt, um die rund 10 km ins Dorf Hasle zu fahren.
Auf dem Betrieb wohnt die gebürtige Freiburgerin mit ihrem Mann Kilian (28), der gemeinsamen Tochter Lenja (2), ihren Schwiegereltern und drei Geschwistern ihres Mannes.
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«Ich koche und esse mega gerne»
«Ich mache bei der Landfrauenküche mit, weil ich gerne Herausforderungen habe», so Lorena Röösli. Sie verfolgt die Sendung schon seit ihrer Kindheit. Nach der letzten Staffel beschloss sie, sich anzumelden – ohne damit zu rechnen, dass sie nun dabei ist. «Ich finde es sehr cool, weil ich koche und esse mega gerne, und habe schon das Gefühl, dass es zu mir passt», erzählt die jüngste Teilnehmerin, die es in 19 Staffeln Landfrauenküche bisher gegeben hat.
Das erste Mal, als sie das für die Sendung ausgewählte Menü gekocht hat, ist es «ein bisschen in die Hosen gegangen.» Sie habe es dann mit ihrer Schwester noch zweimal probegekocht und stets etwas daran verbessert. Die Idee für das Menü habe sie aus dem Kopf. Sie stellt sich jeweils vor, wie ein Teller aussehen soll, würfelt es zusammen und probiert einfach aus. Wichtig sei es ihr gewesen, ein kreatives Menü mit unterschiedlichen Texturen zu kreieren, das den Betrieb widerspiegelt. Sprich: Zutaten aus dem Stall, dem Garten und Wald und von den Hühnern zu wählen.
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Rund um den Betrieb
Der Garten, bestehend aus Hochbeeten, gibt es erst seit zwei Jahren. Er ist mittlerweile zu ihrem Lieblingsort auf dem Betrieb geworden. Lorena Röösli schätzt die Ruhe, geniesst den Blick auf den Schimbrig und ist einfach gerne dort, wo sie das Gemüse «bäschele» kann.
Um den Betrieb auf 1069 m ü. M. in der Bergzone 3 herum, grasen 30 Mutterkühe mit Kälbern und einem Limousin-Stier. «Die Herde ist bunt gemischt, angefangen beim Limousin, Braunvieh. Dazu kommen, dank mir, noch zwei Pinzgauer, weil mir diese so gut gefallen und Grauvieh, das der Schwiegermutter gefällt. Und weiter Simmentaler, Eringer und F1-Kreuzungen». Das Fleisch vermarktet die Familie als Natura Beef teilweise selbst.
Auch die Geissen, die «auf ihrem Mist gewachsen» seien, präsentieren sich nicht einheitlich. Es sind je eine Toggenburger, eine Brienzer, eine Burenziege sowie eine Walliser Schwarzhalsziege. Bei den Hühnern habe sie bewusst Rassenhühner gewählt, zum einen wegen der Optik, zum anderen wegen deren Robustheit. Namentlich sind dies Vorwerk, Lakenfelder, Barnevelder und Seidenhühner. «Die Kleintiere sind mein Metier, ausser die Schweine», erzählt Lorena Röösli. Sie ist jeweils am Morgen und am Abend mit Tochter und Mann im Stall. «Bin ich mal nicht im Stall, dann fehlt es mir richtig.»
Und auch sonst ist sie überall dabei: vom Blacken spritzen bis zum heuen oder zäunen. Einfach überall, wo es sie braucht.
Steckbrief
Name: Lorena Röösli
Alter: 26 Jahre
Beruf: Fachfrau Kinderbetreuung, Bäuerin FA
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 89 Hektaren, davon 44ha Wald und 6ha Alp.
Viehbestand: 30 Mutterkühe mit Kälbern (Natura Beef), 6 Mastschweine, 4 Ziegen, 13 Hühner, Hasen, Katzen und ein Hund.
Ihre Küche ist bunt und modern
So bunt wie die Tierschar ist auch die Küche, sowohl die Farben auf dem Teller als auch die Vielseitigkeit betreffend. Lorena Röösli probiert gerne Neues aus und mag es, aufwändig zu kochen. «Da kann ich mich sehr ausleben, auch in der Kreativität.» Sie richtet sich jeweils nach ihren Gästen, für die Schwiegereltern kocht sie beispielsweise etwas bodenständiger, für sich, Mann und Tochter aber auch moderner oder aussergewöhnlicher.
Wobei sie lieber kocht als backt, denn beim Backen müsse sie sich eher an ein Rezept halten, meint sie schmunzelnd. Dabei freut sie sich, wenn sie gemeinsam mit ihrer Tochter Lenja kochen kann. Diese ist mittlerweile in einem Alter, wo sie überall dabei sein und mithelfen will.
Am liebsten kocht die Bäuerin den Hauptgang, weil sie dort ein gutes Stück Fleisch, Beilage, Sauce und Gemüse zubereiten könne. Wobei sie auch die Vorspeisen spannend findet, da dort kaum Grenzen gesetzt sind. Dass das Dessert im Ranking zuletzt genannt wird, liegt vielleicht auch daran, dass sie selbst lieber salzig isst.
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Gelegentlich kocht sie auch auswärts
Kochen ist nicht nur Alltag für die gelernte Fachfrau Kinderbetreuung, sondern auch Hobby und Job. Denn gelegentlich kocht sie für die Kita, in welcher sie gearbeitet hat, bevor sie Mutter wurde – und im Refugio Heiligkreuz. Daneben jodelt und «pilzlet» sie gerne.
Aufgewachsen ist Lorena Röösli in Ried bei Kerzers FR. Ihre Grosseltern hatten einen Betrieb, ihr Vater ist gelernter Landwirt, arbeitet aber nicht mehr auf dem Beruf. Schon als Kind habe sie immer Freude an der Landwirtschaft gehabt und darum dann auch die Ausbildung zur Bäuerin FA gemacht.
An der Landwirtschaft gefällt ihr deren Vielfältigkeit: «Ich finde es einfach schön, dass man auch als Familie zusammen einen Betrieb führen und so die Familie fest geniessen kann.»
Fünf Fragen an Lorena
Mein Lieblingsessen als Kind: Braten mit Kartoffelstock, den mein Grosi immer gemacht hat.
Das esse ich (heute) nicht gerne: Meeresfrüchte, ich habe sie schon so oft probiert und würde sie gern gerne haben, aber ich mag sie einfach nicht. Und Koriander, das ist nicht unbedingt mein Gewürz.
Meine Küchenwunderwaffe: Seit Neustem mein Vakuumiergerät und der Sous-Vide-Garer.
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Vor allem das Kochen an sich. Etwas herstellen, ein Gericht, das man viel würzen kann, wo man Liebe hineinstecken kann.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Die Abwaschmaschine auszuräumen finde ich mühsam.
«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2025»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 31. Oktober, bis zum Finale am 19. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 31. Oktober mit bei unserem grossen Wettbewerb
Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2025» wird ab dem 31. Oktober 2025 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt
Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2025
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