Bisher hatte jodiertes Salz einen Jodgehalt von 20 Mikrogramm pro 100 Gramm. Per 1. Januar sei der Gehalt nun auf 25 Mikrogramm erhöht worden, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Dienstag mit.
Gesundheitsminister Alain Berset hatte die Schweizer Salinen in einem Brief darum ersucht. Er reagierte damit auf eine Empfehlung der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK). Diese war zum Schluss gekommen, dass die bisherigen Massnahmen zur Jodversorgung nicht mehr ausreichten.

Zur Prävention von Jodmangel wird in der Schweiz seit 1920 Speisesalz auf freiwilliger Basis mit Jod angereichert. Dank dieser Massnahme seien früher stark verbreitete Jod-Mangelerkrankungen wie Kropf oder geistige Entwicklungsstörungen verschwunden, schreibt das Bundesamt. Gemäss dem EEK-Bericht habe sich die Situation in den letzten Jahren aber verschlechtert.

Versorgung "im kritischen Bereich"
Der Bericht hält fest, dass vor allem bei gebärfähigen und bei stillenden Frauen sowie bei Säuglingen und Kleinkindern die Jodversorgung in einem "kritischen Bereich" liegt.
Ein Grund dafür ist, dass in der Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren immer weniger jodiertes Salz eingesetzt wurde. In Frankreich beispielsweise ist die Verwendung von jodiertem Salz in Fertigprodukten verboten. Wegen solcher Gesetzgebungen verzichten exportorientierte Lebensmittelhersteller teilweise auf eine Jodierung.

Ausserdem habe der Salzkonsum über die Jahre leicht abgenommen, schreibt das BLV. Diese erwünschte und gesundheitlich positive Entwicklung führe dazu, dass der Jodkonsum ebenfalls zurückgegangen sei.

sda