Immer mehr wird der kräftige Geschmack und die intensive Farbe der Heidelbeere in den Schweizer Küchen entdeckt, zum Beispiel zur Zier von Kuchen und Torten, als Kompott, Konfi oder mit einem Klacks frischen Rahm.

Stark stiegen die Importe an. Stark wurde in den letzten Jahren aber auch die Anbaufläche in der Schweiz ausgedehnt: Von 39,1 ha stieg die kultivierte Fläche seit 2008 auf heute 73,4 ha an.
Denn dank der guten Abnehmerpreise ist der Einstieg in die Heidelbeerproduktion attraktiv. So bietet die grosse Nachfrage nach Heidelbeeren für viele Schweizer Bauern eine willkommene Alternative in der Produktion, etwa bei immer weniger ertragsreichen Milchbetrieben.


Erwerbsmässig kultiviert werden Heidelbeeren vor allem in den USA, die mehr als die Hälfte der Weltproduktion liefern. Sie sind auch Vorreiter in der Züchtung, weshalb auch in Europa mehrheitlich amerikanische Heidelbeeren kultiviert werden.

Diese ist grösser und weniger aromatisch als die wilde Heidelbeere. Ausserdem färben sich Mund und Zähne beim Verzehr der kultivierten nicht mehr, da sich die farbgebenden Anthocyane nur noch in der Schale, nicht mehr aber im Fruchtfleisch befinden.

Arbeitsintensiver Anbau

Auch wenn die Produktion attraktiv ist, einfach ist sie keineswegs. Einerseits ist die ausländische Billig-Konkurrenz für die nicht grenzgeschützten Heidelbeeren gross. Andererseits ist die Kultivierung von Heidelbeeren anspruchsvoll, da sie saure, nährstoff- und basenarme Böden verlangen. Natürlicherweise bieten dies Moorböden, Kiefern- und Gebirgsfichtenwälder oder Bergweiden bis auf 2400 m.ü.M.

Um auf Bauernhöfen solche Bedingungen zu schaffen, werden die Böden mit einer Mischung aus Torf, Holzschnitzeln oder Sägemehl bearbeitet. Deren Bewässerung bedarf genügend Wasser. Ausserdem ist die Beere empfindlich auf Spätfrost und Hagel und reagiert stark auf industrielle Immissionen wie Schwefeldioxid, was sie zum Bio-Indikator für Luftverschmutzung macht.


Neben der Präparation der Böden ist auch die Ernte arbeitsintensiv, da in der Schweiz immer noch die Handernte üblich ist. Dabei werden pro Stunde sechs bis acht Kilo gelesen. Eine Schüttelmaschine schafft in der gleichen Zeit über 100 Kilo. Nichtsdestotrotz wurden im vergangenen Jahr 308 Tonnen geerntet und auch die früh gestartete Ernte 2014 ist vielversprechend.

Franziska Imhof, lid