Am 25. September stimmt das Schweizer Volk über die AHV-Reform ab. Der Verband der Bernischen Landfrauenvereine (VBL) hat sich innerhalb des Vorstandes intensiv mit dieser Vorlage auseinandergesetzt.

Die letzte AHV-Reform wurde im Juni 1995 in einer nationalen Abstimmung angenommen. Seither sind die Reformbestrebungen gescheitert. Die Lebenserwartung der Schweizer Frauen und Männer steigt aber weiter. Was eigentlich erfreulich ist, hat zur Folge, dass die Renten immer länger ausbezahlt werden. In naher und fernerer Zukunft kommen, oder sind, die geburtenstarken Jahrgänge im Rentenalter.

Heute für morgen handeln ist wichtig

Bei der Einführung der AHV haben rund sechs Arbeitnehmer(innen) eine Rente finanziert, heute sind es noch rund die Hälfte der Arbeitnehmer(innen). Was heisst das für die Frauen in unserem Land ? Neu soll das Referenzalter für alle bei 65 Jahren festgelegt werden. Jenes der Frauen wird schrittweise um jeweils drei Monate pro Jahr von 64 auf 65 Jahren erhöht. Frauen, die kurz vor der Pensionierung stehen, haben aufgrund der Erhöhung des Referenzalters Anspruch auf Ausgleichsmassnahmen. Aufgrund dieser Voraussetzungen erachtet es der VBL als notwendig, dass wir heute für morgen handeln und die Last der AHV nicht auf die Schultern der nächsten Generation legen.

Ein Vorteil für die Bäuerinnen

Die Flexibilisierung des Referenzalters kommt dabei vor allem den Bäuerinnen sehr entgegen, kann doch die individuelle Situation der Vorsorge von den Betriebsleitenden besser berücksichtigt werden. Die mittelfristige Sanierung der AHV ist ein Fakt, der dringend notwendig ist, und dazu müssen auch wir Frauen unseren Beitrag leisten. Aufgrund der demografischen Entwicklung sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keine bessere Alternative, um die AHV-Renten für die nächsten Jahre zu sichern. Aus Sicht des VBL ist dieser Reformvorschlag sozial und grosszügig ausgearbeitet. Mehr zu kompensieren wäre unseren jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegenüber nicht fair. Mit einem Ja zur Vorlage nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber kommenden Generationen wahr.