«Wir können nicht nur Nein sagen», betonte Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands am Mittwochabend in Münsingen BE am Mikrofon. Er war Gast anlässlich der Mitgliederversammlung des Berner Bauernverbands auf dem Schwand. Der Viehdemoraum war mit 300 anwesenden Mitgliedern und zahlreichen Gästen, bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine sicherlich zufriedenstellende Bilanz für Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauernverbands, wenn man bedenkt, dass zur letzten Versammlung in Thun BE lediglich 70 Mitglieder erschienen sind.

Wirkungsvolle Argumente einsetzen

Markus Ritter informierte am Abend zur Vorkampagne im Rahmen der Bekämpfung der Initiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide». Ein Nein allein genüge nicht. «Wir müssen auch sagen, was wir tun!» Hier übernehme man auch gerne die Argumentation des Bundesrats, so Ritter. «Wir haben Aktionspläne, wir haben genügend gesetzliche Grundlagen, es braucht nichts mehr», weiss er.

Der Bundesrat habe im Herbst im Zusammenhang mit den Aktionsplänen 51 Massnahmen beschlossen, mit einer Halbierung der Risiken im Bereich des Pflanzenschutzes. «Das ist wichtig, das wird uns helfen!», ist der Bauernverbandspräsident überzeugt. Wolle man Erfolg haben, müsse man den richtigen Weg mit Zahlen belegen, das seien die wirkungsvollsten Argumente.

Der Kanton Bern scheint zu wachsen

Markus Ritter dürften die Argumente vorerst nicht ausgehen, wie er den Mitgliedern des grössten Agrarkantons am Mittwochabend bewies. Und Bern ist tatsächlich noch grösser geworden. Wenn die Anzahl der Betriebe zwar rückläufig ist, die Fläche ist laut Gelan-Daten anscheinend gewachsen, wie am Mittwochabend zu vernehmen war.

«Nun müssen wir wohl zu diesem Land noch die Bauern finden, die das bewirtschaften», sagte Hans Jörg Rüegsegger sichtlich belustigt. Wo und vor allem wie die Fläche des Kantons sich vergrössert habe, sei noch nicht eruiert und bedürfe einiger Abklärungen.